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12.10.2016

Mein lieber Schwan

Richard „Richi“ Poiger ist mit 29 Jahren schon Geschäftsführer der Basket Swans Gmunden. Auf die Karriere nach der Karriere hat er vorausschauend hingearbeitet.

Der langjährige Nationalspieler Richard Poiger (29) hat nach zehn Jahren als Profi-Basketballer jetzt seine zweite Karriere begonnen. Als Geschäftsführer der Basket Swans Gmunden profitiert der Sportbusiness Manager von seinem Fernstudium in Deutschland. Im Interview erzählt der 2,02 Meter lange Hüne aus Wien von akutem Bewegungsdrang und dem Blick auf die Waage, von Werbung und Finanzen – und warum Basketball für ihn wertvoller ist als Fußball.

IST: Herr Poiger, der erste Sommer ohne Vorbereitung ist vorbei – trauen Sie sich noch auf die Waage?
Poiger (lacht):
Noch geht’s. Der Abschied von der Profikarriere wiegt nicht so schwer, wie ich dachte. Im Ernst: Ich treibe nach wie vor sehr viel Sport.

IST: Als Geschäftsführer der Swans sitzen Sie viel am Schreibtisch, statt in der Halle Körbe zu werfen. Haben Sie schon loslassen können vom aktiven Basketball?
Poiger:
Teilweise. Tatsächlich habe ich nach nur wenigen Wochen im neuen Job schon das Gefühl, mich in meinem Berufsalltag voll entfalten zu können. Aber natürlich verspüre ich auch einen gewissen Bewegungsdrang …

IST: … dem Sie dann in Ihrer Freizeit als Nicht-Profi nachgeben können?
Poiger: Richtig. Ich genieße meine freie Zeit. Ich mache jetzt all die Sportarten, die ich jahrelang nicht oder nur wenig machen konnte: Tennis, Klettern, Mountainbiken, Schwimmen und Bergsteigen.

IST: Was reizt Sie an der Aufgabe als Geschäftsführer der ausgegliederten Profiabteilung der Basket Swans Gmunden?
Poiger: Ich war selbst zehn Jahre lang Profi. Jetzt möchte ich den österreichischen Basketball weiterentwickeln und für heimische Spieler bestmögliche Voraussetzungen schaffen. Das ist mein Ziel bei den Swans.

IST: Um der verantwortungsvollen Aufgabe als Geschäftsführer nachgehen zu können, haben Sie erstmal für sich selbst bestmögliche Voraussetzungen geschaffen und verschiedene Weiterbildungen gemacht.
Poiger
: Ich habe am IST-Studieninstitut in Düsseldorf erst ein Sportmanagement-Diplom, dann eine Weiterbildung zum Sportfachwirt und noch eine zum Sportökonom gemacht. Anschließend habe ich sogar noch einen Bachelor in Sportbusiness Management gemacht und gerade meine Thesis abgegeben.

IST: Drei angesehene Weiterbildungen und ein Hochschulstudium – wie war das parallel zu Ihrer 50-Stunden-Woche als Profisportler möglich?
Poiger:
Das ging nur, weil das IST optimal auf meine Bedürfnisse als Profisportler eingegangen ist: kaum Anwesenheitspflicht, sehr viel Flexibilität und trotzdem eine sehr hochwertige Kombination von Sport und Bildung. Für mich war es das perfekte Fernstudium.

IST: Obwohl das Studieninstitut und auch die IST-Hochschule, an der Sie den Bachelor machen, rund sieben Autostunden entfernt sind?
Poiger:
Ja. Ich musste nicht oft vor Ort sein. Dafür konnte ich jederzeit und überall studieren. Moderne Lehrmethoden wie Online-Vorlesungen und Webinare machen es möglich. Zudem bin ich sehr persönlich betreut worden – es gab für alles eine Lösung.

IST: Was bringen Sie außer Ihrem Namen und Ihrem Wissen mit, dass Sie eine der wenigen hauptamtlichen Stellen im Sportmanagement in Österreich bekommen haben?
Poiger:
Ich habe viel Erfahrung in Österreich und Deutschland gesammelt. Mir stecken zehn Jahre Profisport in den Knochen, wodurch ich die Sicht des Spielers intus habe. Durch die frühzeitigen Weiterbildungen habe ich aber auch das fachliche Wissen, um in meiner zweiten Karriere durchstarten zu können. Das unterscheidet mich von vielen anderen Profis.Richard Poiger

IST: Was sind aktuell Ihre Hauptaufgaben als Geschäftsführer?
Poiger:
Ich investiere sehr viel Zeit in die Bereiche Marketing, Sponsoring und Eventmanagement. Schließlich müssen wir als Verein erst das Geld erwirtschaften, um dann in die sportliche Weiterentwicklung investieren zu können.

IST: Und was sind Ihre Ziele?
Poiger:
Ich möchte ein neues Werbekonzept umsetzen und bei unserer Finanzplanung solide und vorausschauend arbeiten.

IST: Reicht Ihnen sportlich gesehen auch das Prädikat „solide“?
Poiger:
Nein. Wir wollen oben mitspielen und ins Halbfinale einziehen. Mittelfristig wollen wir um Titel und international spielen.

IST: Im Fußball könnten Sie erheblich mehr Geld verdienen …
Poiger:
Ich bin aber Basketballer.

IST: Sie sind Manager im Sportbusiness …
Poiger:
Ja, stimmt eigentlich (lacht). Ich möchte nichts ausschließen. Aber sich beruflich voll entfalten zu können ist mehr wert als ein paar Euro mehr. Und bei den Swans kann ich genau das.

IST: Herzlichen Dank für das Gespräch!

Die Weiterbildungen, die Richard Poiger belegt hat, finden Sie im Fachbereich Sport & Management. Den Bachelor-Studiengang "Sportbusiness Management" finden Sie hier.