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12.01.2017

„Ich möchte auch in Zukunft in der ersten Liga spielen“

Sven Neuhaus stand drei Jahre lang als Ersatz-Torhüter beim Hamburger SV unter Vertrag. Vor zweieinhalb Jahren beendete er seine Profi-Karriere, blieb seinem Fußballverein aber treu. Heute arbeitet er in der Marketingabteilung.

Hier betreut er das Projekt „Hamburger Weg“ und ist außerdem Student der IST-Hochschule für Management: Er besucht im dritten Semester die Hochschulqualifikation „Sportökonom (FH)“.

Schon als 17-Jähriger hätte Neuhaus einen Profi-Vertrag bei Fortuna Düsseldorf unterschreiben können. Doch seine Eltern legten Wert darauf, dass er nach der Schule erstmal „etwas Richtiges“ lernt. So wurde er Versicherungskaufmann. Ins Profilager wechselte er dennoch und unterschrieb in Düsseldorf einfach drei Jahre später.

Als Torwart machte er Station bei Greuther Fürth, beim FC Augsburg und RB Leipzig – bis er zum HSV wechselte. Als er nach drei Jahren seine Torwart-Handschuhe endgültig an den Nagel hängte, stand er vor der Frage, die sich allen Profi-Sportlern nach ihrer aktiven Karriere stellt: „Was nun?“

Marketing-Vorstand Joachim Hilke fragte ihn schließlich, wie er sich denn sein weiteres Leben vorstelle. Weiterhin auf dem Trainingsplatz? Oder in einem „normalen“ Job? Der heute 38-Jährige entschied sich für einen „normalen“ Job. Er bekam die Chance, sich alle Abteilungen des Vereins in Ruhe anzuschauen und sich zu entscheiden. „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für das Projekt ‚Hamburger Weg‘ entschieden“, erklärt Sven. „Durch meine Ausbildung als Versicherungskaufmann, die ich vor meinem Fußballerleben gemacht habe, war mir ein Büroalltag durchaus bekannt.“

Der „Hamburger Weg“ ist die Stiftung des HSV für Hamburgs Nachwuchs.
„Wir sind das soziale Gewissen eines großen Fußballclubs“, erklärt Sven das Ziel der Stiftung. „Wir fördern benachteiligte Jugendliche in und um Hamburg in den Bereichen Sport, Soziales und Bildung.“

Mit vier Kollegen der Marketing-Abteilung des HSV kümmert sich Sven Neuhaus um die Planung aller sozialen Tätigkeiten der Stiftung, die Betreuung der Partnerfirmen und Spender, die Betreuung der Paten sowie die Planung und Durchführung der Medienkommunikation. „Durch meine Vergangenheit als Spieler obliegen mir zusätzlich repräsentative Aufgaben. Außerdem bin ich für die Durchführung von Präsentationen und Impulsvorträgen, beispielsweise zu Themen wie ‚Teambuilding‘ und ‚Motivation‘, verantwortlich“, fasst er seine Aufgaben zusammen.

Was der Wahl-Hamburger aber am meisten an seinem Aufgabenfeld liebt, sind die Vielseitigkeit seines Berufs und die glücklichen Augen der begünstigten Jugendlichen sowie die Möglichkeit, sich innerhalb des Jobs frei bewegen zu können. Was er genau damit meint? „Nach 18 Jahren ‚Künstlerleben‘ kann ich mir nicht mehr vorstellen, mich an normale Geschäftszeiten zu halten“, sagt er lachend.

Trotz aller Begeisterung für den neuen Job und den sich hier bietenden Möglichkeiten war Sven schnell klar, dass er noch Fachwissen benötigt, um langfristig in der Marketing-Abteilung des HSV bestehen zu können. „Ich habe früh gelernt, dass es nichts Besseres gibt als gut vorbereitet und trainiert in einen Wettkampf zu gehen. Mein neuer Wettkampf ist jetzt nicht mehr der Fußball, sondern der Büroalltag. Hier ist es wichtig, sich inhaltlich top vorzubereiten, um auch in Zukunft hier in der ersten Liga zu spielen. Genau das tue ich mit dem Hochschulzertifikat Sportökonom“.

Auch wenn Sven seine Tätigkeit beim HSV als „Traumjob“ bezeichnet, ist sein Wunsch, wieder in NRW zu leben, groß. „Nach meiner Profi-Karriere haben meine Familie und ich entschieden, unseren Lebensmittelpunkt wieder nach NRW zu verlegen. Hier sind wir einfach zu Hause.“ Und wenn ein interessantes Jobangebot käme, würde Sven wahrscheinlich schwach werden, wie er selbst sagt. Bis dahin pendelt er zwischen Alster und Ruhr.

„Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Lebenslauf kein normaler ist und ich bin glücklich über die vielen Chancen, die ich bisher im Leben bekommen habe. Besonders über die hier im Marketing“, resümiert Sven. „Ich kann nur jedem Profi-Sportler empfehlen, sich frühzeitig mit einer oder mehreren Weiterbildungen auf das Leben nach dem Sport vorzubereiten. Macht Euch klar, was Ihr in Zukunft wirklich machen wollt, und seid auf dem Weg dahin genauso zielstrebig wie auf dem Weg zum Tor!“


Wir wünschen Sven Neuhaus weiterhin viel Spaß bei seiner Hochschulqualifikation zum „Sportökonom (FH)“ und viel Erfolg und Glück für seine Zukunft!

Wer sich über die Stiftung „Hamburger Weg“ informieren möchte, kann das hier.