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02.05.2017

Die Gangway steil nach oben

Florence Ambrosius ist Chief Purser (Zahlmeisterin) an Bord der AIDA-Flotte. Ohne sie verlässt kein Kreuzfahrtschiff den Hafen. Neben einem verantwortungsvollen Elf-Stunden-Tag meistert sie ihre Weiterbildung am IST. Mittlerweile die dritte.

Florence hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Hörfunkjournalistin gemacht. Zwei Jahre arbeitete sie in diesem Beruf, stellte ihn aber bereits nach kurzer Zeit in Frage. In Bierlaune sagte sie zu ihren Freunden: „Was ich ja mal wirklich gerne machen würde, wäre eine Kreuzfahrt – ich wäre auch bereit, dafür zu arbeiten, um mit dem Schiff um die Welt zu fahren." Die Antwort aus dem Freundeskreis war damals kurz und knapp: „Dann mach das doch!“ Nach einigen schlaflosen Nächten und Wochen hatte sie dann eine Bewerbung zu AIDA geschickt und wurde nach einem Assessment Center sofort genommen – das war 2003.

 

Aufgrund ihrer Ausbildung zur Hörfunkjournalistin ging sie mit an Bord, denn dort gab es damals Live-Fernsehen und Live-Radio in Verbindung mit Animation.

2008 entschied sich die Hamburgerin für die Weiterbildung „Hotelbetriebswirt“, um bei AIDA im administrativen Bereich Karriere machen zu können. Sie wollte raus aus dem Entertainment. Im vergangenen Jahr sattelte die 37-Jährige noch die Weiterbildung „Cruise Management“ oben drauf.

 

„Ich wusste, dass der Abschluss ‚Hotelbetriebswirt‘ mir als Quereinsteigerin ohne Ausbildung zur Hotelfachfrau dabei helfen würde. Und es hat ja auch geklappt“, fasst Ambrosius ihre damalige Entscheidung zusammen. „Der Kurs ‚Cruise Management‘ im vergangenen halben Jahr kam mal wieder mehr aus einer ‚Bierlaune‘ heraus. Schon lange hatte ich den Kurs im Blick, aber ich dachte, das würde ich neben dem Job an Bord nicht schaffen. Ich habe hin und her überlegt, aber letztlich dauert der Kurs nur sechs Monate und ich wollte mein Gehirn dennoch auf Trapp halten“, Florence Florence Ambrosius in ParisAmbrosius lacht. „Also habe ich mich angemeldet und es gewagt.“

 

Seit November 2014 ist sie Chief Purser, also Zahlmeisterin, an Bord der AIDA Flotte. „Mein Team und ich gehören zum Herz des Schiffes“, erläutert die Hamburgerin. „Alle Gäste kommen mit ihren Wünschen, Fragen und Anliegen zu uns und wir müssen über alles informiert sein. Wir müssen nicht nur, wie in einem Hotel an Land, wissen, wann und wo es Frühstück gibt, oder ob die Gäste für das Restaurant noch einen Tisch reservieren können. Wir leben in einer kleinen eigenen Stadt mit acht Bars, sechs Restaurants, einem Shop, einem Blumenladen, einer Kunstgalerie, einem Theater, einem riesigen Wellnessbereich und einer Abteilung, die in jedem Hafen Ausflüge anbietet. Wir müssen nicht nur über die Gegebenheiten an Bord Bescheid wissen, wir müssen auch jeden Hafen und jede Stadt kennen, wenn Gäste Fragen zu ‚Geheimtipps‘ oder zu speziellen Sehenswürdigkeiten haben. Egal, ob wir selbst das erste Mal dort sind oder den Hafen schon wie unsere Westentasche kennen. Wir haben viele Gäste, die das erste Mal mit uns unterwegs sind, die wir überzeugen und für uns gewinnen wollen. Wir haben aber auch viele ‚Wiederholungstäter‘, die wir jedes Mal aufs Neue überraschen müssen mit einem Produkt, das sie meinen zu kennen. Deshalb liebe ich meinen Job.“

 

Ambrosius hat viel erreicht. Mehr als viele andere sich erträumen. Aber sie ist noch nicht am Ende angelangt. Seit April besucht sie den Bachelor-Studiengang „Hotel Management“.

„Was verspreche ich mir davon? Gute Frage“, überlegt Florence. „Auch über diese Entscheidung habe ich lange nachgedacht. Wir reden immerhin von vier Jahren und einem enormen Zeitaufwand, den ich im Schiffsalltag erst noch bewältigen will. Ich bin bereits auf einem Posten, auf dem ich mich sehr wohl fühle. Ich will ihn gar nicht wechseln. Die Entscheidung für das Studium fiel hauptsächlich, um meine grauen Zellen im Kopf aktiv zu halten. Ich möchte mich für mich weiterbilden und Wissen sammeln – vielleicht eine Art Nachholbedarf, weil ich Quereinsteigerin bin. Aber ich habe keinen Druck, um einen besseren Job zu bekommen. Wenn ich es bis zum Abschluss schaffe, dann kann ich stolz auf mich sein. Und vielleicht hilft der Bachelor-Abschluss dann doch, wenn ich irgendwann mal wieder zur Landratte werden möchte.“

 

Wir wünschen Florence Ambrosius für ihren weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg für ihr Studium.

Informationen zu ihren Weiterbildungen „Hotelbetriebswirt“ und „Cruise Management“ finden Sie auf unseren Weiterbildungsseiten. Den Studiengang finden Sie unter „Bachelor Hotel Management".