07.04.2020
„Tanken Sie das Gefühl, das Sie stärkt!“
Krisensituationen fordern uns heraus. Die Corona-Pandemie ist eine ganz besondere Herausforderung, die viele Menschen an den Rand ihrer Kräfte bringt. Eingeschränkter sozialer Kontakt, drohender Arbeitsplatzverlust und eine mögliche Virus-Infektion mit ungewissem Ausgang. Das können Extrembedingungen für die menschliche Psyche sein.
Claudia Gund aus dem Rhein-Main-Gebiet ist freie Trainerin und Beraterin und hat sich auf das Coaching von Frauen spezialisiert. Im Moment hat sie alle Hände voll damit zu tun, ihren Klientinnen wertvolle Instrumente an die Hand zu geben, um den aktuellen Anforderungen eines Lebens im Ausnahmezustand begegnen zu können.
Die 46-Jährige weiß aus eigener Erfahrung um die Vorteile, die eine hohe Resilienz in Krisenzeiten mit sich bringt: „Ich habe immer recht achtsam gelebt. Doch es gab eine Phase in meinem Leben, in der ich meine Bedürfnisse ignoriert habe und in einem Burnout gelandet bin.“ Das ist nun einige Jahre her und sie kam innerlich noch gestärkter aus dieser Phase hervor. Vertieft hat sie ihre eigenen Erfahrungen und Kenntnisse mit der Weiterbildung „Resilienztraining" am IST und lässt diese nun in ihre Beratungspraxis mit einfließen.
Denn die eigene Resilienz kann man trainieren. „Resilienz“ bezeichnet die innere Stärke eines Menschen. Also die Fähigkeit, trotz Stress gelassen und entspannt durch den Alltag zu gehen und herausfordernde Situationen erfolgreich zu bewältigen.
„Der äußere Rahmen der Corona-Krise ist für uns alle gleich. Je nachdem, wie stabil wir innerlich sind, reagieren wir darauf sehr unterschiedlich. Resiliente Menschen agieren aufgrund ihrer Selbstwirksamkeitshaltung selbst in Krisensituationen wie der Corona-Pandemie gelassen und souverän: Durch ihre innere Stärke und ihre achtsame Haltung können sie der Krise den Beigeschmack der Katastrophe nehmen und sie als Herausforderung und auch als Chance annehmen“, erläutert die Beraterin. „Sie erfassen die Situation als Ganzes und durch das Vertrauen in sich und ihre eigenen Kompetenzen sowie das ‚Annehmen‘ der Situation sind sie in der Lage, Lösungen zu finden, um die Krise zu meistern. Die Akzeptanz der Situation und deren Begleitumstände ermöglicht es resilienten Menschen zudem, schneller Strategien und Aktionspläne zu finden und diese konstruktiv, kreativ und offen anzugehen.“
Konkret rät Gund jedem Menschen, sich mit der eigenen Resilienz zu beschäftigen. Je früher, desto besser.
„Es gibt unzählige Übungen und Methoden, die uns innerlich stärken. Eine Übung, die den meisten für den Anfang leicht fällt, ist das Führen eines ‚Dankbarkeitstagebuchs‘, gerne auch ‚Glückstagebuch‘ genannt“, so Gund. „Man notieret darin täglich drei Dinge, die einen gefreut haben, und welchen Anteil man selbst daran hatte. Das können ganz banale Dinge sein, wie ein freundliches Gespräch mit dem Nachbarn oder eine Tasse heißen Tees nach einem stressigen Tag. Durch das tägliche Bewusstmachen fokussiert man sich auf das Positive und übt sich in Optimismus. Denn positive Gedanken und Resilienz hängen sehr eng zusammen.“
Ihr wichtigster Tipp: „Bleiben Sie sozial, auch wenn wir alle vorübergehend körperlich auf Abstand gehen müssen. Führen Sie Telefonate mit Menschen, die ihnen wichtig sind, und tanken Sie so das Gefühl, das Sie stärkt.“
Alle Informationen zur Weiterbildung „Resilienztraining" finden Sie hier. Der nächste Kurs startet, wie geplant, im April. Anmeldungen werden noch entgegengenommen.
Wer sich über Claudia Gund und ihre Beratertätigkeit informieren möchte, findet alle Informationen auf ihrer Website.