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21.11.2022

Praxisnahe Sensibilisierung im Museum Plagiarius

Studierende des Master-Studiengangs „Kommunikationsmanagement“ haben am Freitag, 18. November, an einer spannenden Exkursion in das Solinger Museum Plagiarus teilgenommen. Der Seminartag war Teil des Moduls „Kommunikationsdesign“ und hat ihnen Einblicke in das sensible Thema „Medienrecht“ gewährt.

Original und Plagiat kann man schwer voneinander unterscheiden. In der außergewöhnlichen Dauerausstellung im Solinger Museum Plagiarius werden mehr als 350 Originale und deren dreiste Plagiate gezeigt. Zusammengetragen wurden die Sammlungsstücke von der Aktion Plagiarius e. V., die jährlich den Plagiarius-Wettbewerb ausschreibt und die frechsten Plagiate aus aller Welt mit einem Negativpreis auszeichnet. 

Markenpiraterie ist ein spannungsreiches und sensibles Themenfeld und insbesondere aus der Perspektive des Produktdesigns sehr interessant. In einer Exkursion hatten Studierende des Master-Studiengangs „Kommunikationsmanagement“ nun die Möglichkeit, sich praxisnah über Ausmaß, Schäden und Gefahren von Plagiaten und Fälschungen zu informieren und mehr zum Thema „Markenrecht“ zu erfahren. Es wurden eine Vielzahl von Fragen geklärt, z. B.: 

Wie ähnlich sind sich Original und Fälschung? 
Sind überhaupt ästhetische Unterschiede erkennbar? 
Welche ästhetischen Codes braucht das Plagiat, um vermeintlich als Markenprodukt anerkannt zu werden? 
Welche Auswirkungen haben Fälschungen für den Markenhersteller, für das Image der Marke, und welche für den:die Verbraucher:in? 

Im Anschluss an den Museumsbesuch ging es in ein Atelier im benachbarten Künstlerhaus, wo sich die Studierenden des zweiten Semesters nach einem Initialvortrag theoretisch und praktisch mit Logos auseinandersetzten. Dabei konnten die Studierenden selbst kreativ werden, indem sie die Merkfähigkeit von Logos testeten. 
Danach stellten die Teilnehmer:innen beispielhaft Kommunikationsmittel aus ihren eigenen Unternehmen vor und analysierten diese vor dem Hintergrund der Markenkommunikation. 

Im Dialog wurde ihnen anhand gestalterischer Qualitätskriterien vermittelt, welchen Anteil die Ästhetik an der Gesamtkommunikation hat, und welche Einflussmöglichkeiten dort liegen. Unter die Lupe genommen wurden unter anderem die Konsistenz von Darstellung, Bildsprache, Text, Gesamtwirkung und die Angemessenheit von Kommunikationsform und -ziel. 

„Logos begegnen uns immer und überall, sie sind omnipräsent, doch meist machen wir uns wenig Gedanken darüber, was dahintersteht. ‚Was soll das Logo eigentlich kommunizieren?‘, ‚Wie stark ist die Marke dahinter?‘ Ein Logo ist oft das Kernelement eines Corporate Designs und Träger der visuellen Identität eines Unternehmens, einer Institution oder Organisation oder auch eines Produktes. – Die Auseinandersetzung mit Logos ist immer spannend, konstruktiv und unterhaltsam“, so Kommunikationsdesignerin und IST-Dozentin Nina Petri. Die Expertin für Corporate Design, Grafikdesign, Webdesign und Fotografie/3D/Illustration wurde selbst schon u. a. für den „IF-Communcation Design Award“ ausgezeichnet und gibt ihr praktisches Know-how an die angehenden Kommunikationsmanager:innen weiter.


Urheberin Foto: Carla Froitzheim, Solingen