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12.07.2017

„Metzelders gibt es überall“

Ende Juni kamen Vertreter der „Holsteiner Runde“ ins IST, um miteinander zu diskutieren, wie man die Vereine des Breitensports professionalisieren und was man dabei vom Profisport lernen kann. Ron Schulz, Geschäftsführer des TuS Haltern, war als Gastreferent dabei und sprach über den spannenden Aufstieg eines fast nicht mehr existenten Vereins in die Fußball-Oberliga.

Das IST hatte Mitgliedsvereine der „Holsteiner Runde“ zu einem Workshop eingeladen, den Hans-Jörg Zech, Geschäftsführer der ZECCO Sportkommunikation GmbH, leitete. Zech greift auf langjährige Erfahrungen im Sportbusiness zurück und weiß, dass in oft in Breitensportvereinen Entwicklungspotenzial brachliegt.

Zehn Vereine waren der Einladung gefolgt, um Anregungen aus dem professionellen Vereinsmanagement für die eigene Arbeit zu erhalten. Mit großem Interesse wurde der Vortrag von Ron Schulz verfolgt, der als Gastreferent am Beispiel des TuS Haltern erläuterte, wie man einen tot geglaubten Sportverein in einer Kleinstadt dennoch entwickeln und zum Erfolg führen kann.

Anstoß zu diesem Projekt gab vor Jahren Christoph Metzelder, ehemaliger erfolgreicher Profifußballer und im TuS Haltern groß geworden. Ebenso wie sein Bruder Malte, Benedikt Höwedes und Sergio Pinto. Die berühmten und erfolgreichen Söhne der Stadt waren das ungenutzte Kapital des Vereins. Erst als Metzelder ein Hilferuf ereilte, er möge seinen maroden Heimatverein retten, kam Bewegung in die Sache. Metzelder berief einen Kreis an Experten, die ihm bei der Umstrukturierung und dem Neuaufbau des Vereins halfen. Mit dabei waren Hans-Jörg Zech als Kommunikationsstratege und Ron Schulz, Wirtschaftsjurist und heutiger Geschäftsführer des TuS Haltern.

Auch wenn Christoph Metzelder nicht nur einen soliden finanziellen Unterbau ermöglichte, sondern durch die Strahlkraft seines Namens viel für seinen Verein bewirken konnte, wurde im IST-Workshop deutlich, dass es nicht zwingend einer berühmten Persönlichkeit bedarf, um Dinge zu verändern und voranzutreiben. Die Kenntnis des Markenkerns und eine Strategie sind die Fundamente für eine erfolgreiche Vereinsentwicklung.

„Metzelders gibt es überall“, erklärte Hans-Jörg Zech, Worshop-Leiter. Damit meint er die Einzigartigkeit einer Region, herausragende Politiker, exotische Wirtschaftszweige oder ausgefallene Bauwerke. Man muss diese Potenziale einzig entdecken und dann strategisch nutzen.

Zech war sehr angetan von der Diskussionsfreude der angereisten Vereinsvertreter. „Es war deutlich, dass alle Vereinsvertreter Handlungsbedarf sehen, ihren Verein weiter zu entwickeln. Darum wurde angeregt diskutiert, Ideen aufgegriffen und analysiert und immer wieder versucht, die hier erarbeiteten Ergebnisse auf die eigene Arbeit zu transferieren.“

Christoph Blöh, Vorstandsvorsitzender des SVT Neumünster und Vorstandsmitglied der Holsteiner Runde, sah seine Erwartungen an das Seminar bestätigt. „Ich fand es wichtig, auch mal ganz unverblümt und ehrlich von einem Profi zu erfahren, wo man selbst in der Vereinsarbeit steht. Man selbst ist ja schon manchmal betriebsblind und die neuen Denkanstöße und Impulse, die wir hier von Hans-Jörg Zech erhalten haben, sind für unsere zukünftige Arbeit sehr wertvoll.“

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer neu erworbenen Erkenntnisse und freuen uns, vielleicht in einem Folge-Workshop zu erfahren, ob die Maßnahmen gegriffen haben.

Unser Foto zeigt die Vereinsvertreter gemeinsam mit Christoph Blöh (vorne links), Hans-Jörg Zech (vorne Mitte) und Ron Schulz (vorne rechts) und Benjamin Willems vom IST (hinten Mitte).