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10.10.2017

IST-Team holt Football-Silber bei den World Games

Die deutsche Football-Nationalmannschaft hat in Polen bei den zehnten World Games die Silbermedaille geholt. Zwei der Spieler gehören auch zum Team der IST-Hochschule. Der eine als Kollege, der andere als Student.

Simon Gavanda (rechts im Bild) ist Defensive End bei Samsung Universe Frankfurt in der German Football League, außerdem noch Doktorand der Sportwissenschaften und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der IST-Hochschule.

Tobias Nick ist Running Back bei den Assindia Cardinals in Essen, die in der zweiten Liga spielen, und Student des Bachelor-Studiengangs „Fitness and Health Management“, ebenfalls an der IST-Hochschule. Tobias Nick

Beide sind mit der deutschen Football-Nationalmannschaft bei den diesjährigen World Games im Finale gegen Frankreich knapp an Gold vorbeigerutscht. Der Titel war zum Greifen nah und am Ende die Enttäuschung groß. Trotzdem können sie stolz auf sich sein. Denn sie haben ein spannendes Turnier geliefert und einen respektablen zweiten Platz geholt. Herzlichen Glückwunsch!

Besonders interessant für uns ist, dass ausgerechnet zwei IST-ler ins Nationalteam berufen wurden. Zwei, die sich normalerweise im gleichen Hörsaal gegenübersitzen. Hier der Dozent, dort der Student. Im Nationalteam stehen beide auf der selben Seite und kämpfen um den Sieg. Aber auch an der IST-Hochschule haben sie ein gemeinsames Ziel: nämlich den erfolgreichen Abschluss des Studierenden.

ITobias NickST: Tobias, wie bist Du auf die IST-Hochschule aufmerksam geworden? Hat Simon Dich drauf gebracht?
Tobias Nick (Foto links und rechts): Die IST-Hochschule habe ich selbst gefunden. Ursprünglich habe ich eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert, wollte aber immer etwas mit Sport machen. So habe ich recherchiert und euch gefunden. Der Studiengang „Fitness and Health Management“ war für mich, ohne Abitur, die beste Option. Die Kombination aus Managementwissen und fitnessspezifischen Inhalten wird mir nach Abschluss jede Menge Perspektiven eröffnen. Davon bin ich überzeugt. Die Wahlmodule erweitern die Palette an Möglichkeiten noch einmal.

Im Rahmen meines Studiums habe ich dann erfahren, dass Simon hier unterrichtet. Footballdeutschland ist recht klein, Simon darin aber recht bekannt. Ich kannte ihn also, bevor er mich kannte. Wirklich kennengelernt haben wir uns dann im Trainingscamp in Dresden, bei den Vorbereitungen zu den World Games.

IST: Die World Games in Polen sind ja jetzt schon ein „paar Tage“ her. Könnt Ihr Euch noch an die Gefühle erinnern, die Ihr nach Eurem Spiel im Finale gegen Frankreich hattet?

Simon Gavanda: Ich hatte sehr gemischte Gefühle. Zum einen war es eine unerwartet gute Platzierung – keiner hätte vorher gedacht, dass wir die USA im Halbfinale schlagen. Zum anderen war ich jedoch sehr enttäuscht, dass es nicht gegen Frankreich gereicht hat. Das deutsche Team hat viele Jahre gegen europäische Gegner immer gewonnen. Wir waren die ersten, die nun verloren haben. Ärgerlich war auch, dass es gegen Frankreich im Finale so lange so knapp war. Der Sieg war vier Quarter lang zum Greifen nahe und dann haben wir am Ende doch verloren.

 

Tobias: Nach dem Finalspiel war ich ziemlich fertig und wollte das alles nicht wahrhaben. Bis dahin hatten wir so viel erreicht. Gegen alle Erwartungen hat unser junges Team die USA geschlagen. Der Titel war nicht mehr weit und dann verlieren wir am Ende doch. Danach brauchte ich auch erstmal ein paar Tage, um alles zu realisieren. Für mich war es das erste Mal in der Nationalmannschaft. Dann direkt ein Ereignis wie die World Games erleben zu dürfen, war einfach unglaublich. 

Simon Gavanda


Könnt Ihr uns verraten, wie Ihr ins Nationalteam berufen wurdet und wie Eure Vorbereitungen zu den World Games ausgesehen haben?

Simon (Bild rechts): Anfang des Jahres haben wir eine Einladung zu einem Sichtungstraining nach Köln bekommen. Da kamen um die 170, vielleicht auch 200 Spieler aus ganz Deutschland zusammen. 75 Mann kamen in die engere Auswahl. Anhand von Videomaterial aus der laufenden Saison wurde dann der finale Kader zusammengestellt. Eine spezielle Vorbereitung auf die World Games gab es nicht, lediglich zwei Tage in Dresden. Da wir aber noch gut trainiert aus dem Spielbetrieb kamen, war das so in Ordnung. Man kann sagen, wir haben das Maximum aus der kurzen Zeit herausgeholt. Während der Wintervorbereitung hatte ich mir zum Ziel gesetzt, es in den Kader zu schaffen, und mich so durch die eine oder andere zusätzliche Trainingseinheit gequält. Aber das lag in meinem Ermessen.

 

Tobias: Ich werde den Tag, an dem der finale Kader bekannt gegeben wurde, nie vergessen. Einer meiner größten Träume wurde wahr. Urlaub hatte ich für die World Games vorsorglich eingereicht, sodass meiner Teilnahme nichts mehr im Weg stand. Bis zu den World Games lief ja die normale Saison, in der ich sowieso vier- bis fünfmal die Woche Krafttraining betreibe, zweimal pro Woche zum Training gehe und auch noch zwei Sprinteinheiten einlege. So ging es ja allen Spielern. Wir waren also bestens vorbereitet.

 

Wie sehen Eure sportlichen Ziele aus?

Tobias: Ich möchte klar meine Position in der Nationalmannschaft festigen und die EM nächstes Jahr mitspielen. Und dann mit dem Titel krönen, am besten im Finale gegen Frankreich. 

Simon GavandaSimon: In meiner sportlichen Vita fehlt im Prinzip nur noch der „Deutsche Meister“. Den Rest durfte ich schon erleben, abgesehen von einer Weltmeisterschaft, da Deutschland 2015 nicht an der WM in den USA teilgenommen hat. Daher arbeite ich aktuell auf den German Bowl 2017 hin.

 

Ihr seid ja nicht nur im Sport engagiert. Simon, Du bist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der IST-Hochschule. Wie sehen hier Deine Aufgaben aus?

Simon (Bild links und unten am Schreibtisch): Ich unterrichte die Themen Sportmedizinische Grundlagen, Diagnostik und Trainingswissenschaft sowie Athletik-Training. Hinzu kommen Klausurkorrekturen, die Betreuung von Bachelor-Arbeiten, Überarbeitung und Erstellung von Lehrmaterialien und allerlei „Orga-Kram“. In letzter Zeit kümmere ich mich vermehrt um Kooperationen mit Universitäten in den USA. Seit wenigen Monaten haben wir beispielsweise die Purdue University in Indiana an Bord, die ein tolles Football-Programm bietet.

 

Außerdem bist Du auch noch Doktorand. Wie bekommst Du das alles unter einen Hut?

Simon: Ich pendle zwischen Frankfurt und Düsseldorf. Da kommt mir meine Teilzeit-Stelle am IST mit der Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, sehr entgegen. Meine Kollegen sind zudem sehr flexibel, entgegenkommend und unterstützen mich, wenn es mal zeitliche Engpässe gibt. Meine Doktorarbeit ruht – ehrlich gesagt – etwas, aber wird dafür so richtig in Angriff genommen, wenn die Saison vorbei ist. Ansonsten hilft es natürlich, dass ich im IST-eigenen Fitnessstudio meine Trainingseinheiten zeitlich unabhängig absolvieren kann. Wenn eine Sportart und das damit verbundene Training nicht nur ein Hobby, sondern gleichzeitig auch der Beruf ist, kann man beides sehr schön verbinden. Man muss lediglich eine gewisse Zeit aufbringen, was aber meistens funktioniert, da es ja Spaß macht.

Simon Gavanda


Tobias, und Du?

Tobias: Ich arbeite nebenbei in einem Shop für Sportnahrungsergänzungsmittel und mache da hauptsächlich den Kundenservice. Um ehrlich zu sein, ist die Vereinbarung von Job, Studium und dem intensiven Sport manchmal echt schwer, aber es ja funktioniert. Ich versuche, es mir immer recht gut einzuteilen und einen genauen Plan zu haben. Football ist wirklich sehr zeitintensiv und mehr eine Lebenseinstellung als ein Sport. Ich denke, Simon kann mir das bestätigen. Wenn man diesen Sport liebt, dann lebt man diesen auch und richtet praktisch sein ganzes Leben danach aus. Ich versuch mir immer genug Zeit fürs Studium frei zu schaufeln, da dies immer noch am Ende des Tages Priorität hat und für meine Zukunft wichtig ist. Denn ich träume davon, irgendwann mein eigenes Fitnessstudio zu führen. Und dafür benötige ich eine fundierte Basis.

Simon, Tobias – vielen Dank für das Gespräch.

Wir wünschen den beiden Footballern alles Gute für die Zukunft und viel Spaß und Erfolg bei der Erreichung ihrer Ziele.

Alle Informationen zum Bachelor-Studiengang „Fitness and Health Management“ gibt es hier.

 

Quelle der Fotos: CSPORTPICS; 66Photography; IST-Hochschule für Management