Zur Erfolgsstorys-Übersicht

04.07.2003

Golfclubmanager Christoph Binding: Praxiserfahrung und eine gute Weiterbildung für den Weg ins Management

Seit 1997 bietet das IST-Studieninstitut für Sport, Freizeit und Touristik in Kooperation mit dem GMVD die berufsbegleitende Weiterbildung zum/zur Golfbetriebsmanager/in (IST/GMVD) an.

Mittlerweile genießt der Abschluss große Akzeptanz in der Branche. Auch Christoph Binding, Clubmanager des GC Eschenried, gehört zu den erfolgreichen Absolventen. Mit dem 34-Jährigen sprach IST-Pressesprecher Uli Eiing über die Weiterbildung, die Umsetzung im Beruf und seine persönlichen Ziele im Golfmanagement. IST: Herr Binding, vor zwei Jahren haben Sie die Weiterbildung zum Golfbetriebsmanager erfolgreich abgeschlossen. Wissen Sie noch warum Sie sich damals für diese Weiterbildung entschieden haben? C.B.: Seit 27 Jahre spiele ich leidenschaftlich Golf. Nach meinem Studium zum diplomierten Agrar-Ingenieur hatte ich mir zum Ziel gesetzt, in das Clubmanagement eines Golfclubs einzusteigen. Das Studium hatte zwar viel mit Boden und Botanik und auch Betriebswirtschaft zu tun, doch sind die Erfordernisse an einen Clubmanager sehr spezifisch. Schließlich hat mich der GMVD auf die Weiterbildung Golfbetriebsmanagement aufmerksam gemacht. Und die Vorteile dieser Weiterbildung liegen auf der Hand: Die Lehrinhalte spiegeln in idealer Weise die Anforderungen an das Management einer Golfanlage wider. Zudem ist die Nähe zum „Berufsverband“ GMVD optimal und die Studienform als Fernstudium sprach mich mehr an als die mögliche, sicherlich auch sehr gute Ausbildung zum Golfbetriebswirt, die der DGV anbietet. IST: Hat Ihnen der Abschluss beruflich geholfen? C.B.: Er hat mir persönlich sehr geholfen! Nach der Prüfung im April 2001 habe ich mich zum einen über persönliche Kontakte und zum anderen über ein Stellenangebot in der Süddeutschen Zeitung als Clubmanager beim GC Eschenried beworben. Bewerbung und Einstellung folgten innerhalb von 2 ½ Wochen, so dass ich meine neue Stelle bereits am 1. Mai 2001 antreten konnte. Und auch heute in der täglichen Arbeit kann ich viele der gelernten Ausbildungsinhalte umsetzen. Ganz besonders hilfreich sind neben diesen fachlichen Dingen aber auch die Kontakte, die während der Weiterbildung im Austausch mit den Dozenten und Mitstudenten entstanden sind. IST: Haben Sie bereits vor Ihrer Einstellung beim GC Eschenried Erfahrungen im Golfmanagement sammeln können? C.B.: Für mehrere Jahre war ich ehrenamtlicher Vizepräsident eines Golfclubs im Münchener Raum und Mannschaftscaptain. Mein Bruder ist seit ca. 11 Jahren Pro und Clubmanager. Mit ihm fand ein regelmäßiger Austausch statt. Seit dem Gründungsjahr bin ich Mitglied im GMVD und seit ca. 1994 Mitglied im GVD. Parallel habe ich mich immer auf Messen über dieses Thema informiert und für vier Jahre die Greenkeeperfortbildung an der DEULA Bayern geleitet. Die Regierung von Oberbayern hat mich seit 1996 in den Prüfungsausschuss zur Abnahme der Fortbildungsprüfung zum Greenkeeper und Headgreenkeeper berufen. Bei der DGV-Fortbildung zum Golfbetriebswirt bin ich Referent. IST: Werden wir doch mal konkret. Wie sieht Ihre tägliche Arbeit als Clubmanager aus? C.B.: Als Clubmanager vertrete ich die Interessen des GC Eschenried e.V., der derzeit ca. 1700 Mitglieder hat und in drei Abteilungen organisiert ist, vor allem in den Bereichen des Golfsports, der Mitgliederbetreuung und der gesellschaftlichen Belange. Neben dem GCE, der der Nutzer der Anlagen ist, betreiben zwei Betriebsgesellschaften den Bau und den Unterhalt der Flächen und Gebäude. Den Club gegenüber der BGs habe ich zu vertreten. IST: Wie groß ist die Golfanlage und wie viele Mitarbeiter haben Sie? C.B.: Mit derzeit 69 Löchern und ca. 1700 Mitgliedern ist der GC Eschenried einer der größten Golfclubs in Deutschland. Die Anlage besteht aus drei hochwertigen 18-Loch-Plätzen, einem öffentlichen 9-Loch-Platz und einem pay and play- und kids-course mit 6 Löchern. Auf der gesamten Anlage mit drei Clubhäusern, drei Proshops, drei Restaurants und drei Driving Ranges arbeiten derzeit mehr als 70 Personen. Davon beschäftigt der Club zwei Angestellte – mich als Clubmanager und meine Assistentin. IST: Gibt es für Sie eigentlich einen typischen Arbeitstag? C.B.: Nein, eigentlich nicht. Jeder Arbeitstag ist anders und extrem abwechslungsreich. Bei rund 146 Turnieren pro Jahr, die sich auf 3½ Plätze verteilen, oder besonderen Gästen bin ich in der Regel ab 7.30 Uhr und teilweise bis 23 Uhr auf der Anlage bzw. im Clubhaus. Wenn unter der Woche keine Veranstaltung durchgeführt wird, bin ich ab 10 Uhr bis etwa 19 Uhr im Haus. In dieser Zeit fallen in erster Linie organisatorische und Controllingaufgaben an. Der Kundenkontakt mit Mitgliedern und Gästen ist darüber hinaus sehr intensiv. Die Bearbeitung von Konzepten, Sponsoring, Turnierkalender, Veranstaltungen, Mitgliederbetreuung, PR und Öffentlichkeitsarbeit, Terminabsprachen etc. erfolgt überwiegend Vormittags und am Abend. Unter Tags stehe ich Rede und Antwort für anfallende Fragen der Mitglieder, Gäste und Vorstände. Tägliche Absprachen und Vereinbarungen erfolgen mit dem Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Club und Betriebsgesellschaften ist sehr gut und konstruktiv. IST: Welche besonderen Projekte haben Sie gerade bearbeitet bzw. stehen in naher Zukunft auf Ihrem Stundenplan? C.B.: Durch den Bau einer dritten 18-Loch-Anlage mit 6-Loch-Platz, Clubhaus und Driving Range von August 2001 bis Mai 2003 wurde eine neue, dritte Abteilung innerhalb des GC Eschenried aufgebaut. Viel Pressearbeit war gegeben, mehrere PR-wirksame Veranstaltungen waren zu organisieren, durchzuführen und nachzubearbeiten. Außerdem fordert uns die Softwareumstellung – 14 PCs sind im Einsatz – im Februar 2003 nach wie vor und die bestehenden zwei Websites des Clubs und der Betriebsgesellschaft werden zu einer Site umgebaut. Und natürlich steht im September 2003 das 20-jährige Jubiläum des GCE mit einem Turnier auf drei Plätzen und einer Abendveranstaltung mit ca. 700 Teilnehmern bevor. Hier laufen derzeit die Planungen. IST: Was würden Sie als Highlight in Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn bezeichnen? C.B.: Bezogen auf die Stelle im GCE: Die Eröffnung des Golfpark Gut Häusern am 24. Mai dieses Jahres mit allen damit zusammenhängenden Aufgaben und die ständige Herausforderung, 1700 Mitgliedern neben sehr vielen Greenfeespielern möglichst gerecht zu werden. IST: Welche Ziele haben Sie sich mittel- und langfristig mit dem GC Eschenried gesetzt? C.B.: Mittelfristig ist mein Ziel, die Mitgliederstruktur etwas zu verjüngen und entsprechende Veranstaltungen anzubieten und dennoch die Stammmitglieder bei Laune zu halten. Langfristig möchte ich die gewachsene Kontinuität, den Erfolg und die gute Zusammenarbeit mit Mitgliedern, Mitarbeitern und der Betriebsgesellschaft aufrecht halten. Zudem würde ich gerne einmal ein Großturnier, PGA oder ähnliches, ausrichten. IST: Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren und Charaktereigenschaften, um in Ihrem Job erfolgreich zu sein? C.B.: Spontan würde ich sagen: Empathie, Flexibilität, Kontaktfreude, Organisationsgeschick, Loyalität, gutes Golfspiel und Verständnis der eigenen Familie für den zeitintensiven Job. IST: Was würden Sie persönlich jemandem raten, der auch in diesen Bereich einsteigen will? C.B.: Zunächst sollte er oder sie ein Praktikum absolvieren. Danach oder idealerweise parallel sollte er oder sie eine spezialisierte Weiterbildung belegen, wie sie das IST in Kooperation mit dem GMVD oder der DGV anbietet. IST: Wenn Sie sich die heutige Golflandschaft in Deutschland anschauen: Was lässt sich Ihrer Meinung nach insbesondere in der Vermarktung von Golfanlagen verbessern? C.B.: Wichtig für jede Golfanlage scheint mir eine klarere Angebotsbeschreibung zu sein. In Zeiten des Golfbooms und der damit verbundenen größeren Konkurrenz sollte eine klare Positionierung mit konsequenter Verfolgung der Ziele im Mittelpunkt stehen. Und ganz wichtig aus meiner Sicht: Finger weg von weiteren Billigangeboten. Herr Binding, vielen Dank für dieses offene Gespräch.