14.01.2008
Tourismusbetriebswirtin (FH) Maike Brunk: Durch Weiterbildung zum Traumjob
Nachdem sie lange Zeit in der IT-Branche tätig war, wollte sich Maike Brunk ihren eigentlichen Interessen widmen. Nach ihrer Weiterbildung zur „Tourismusbetriebswirtin (FH)“ wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete in Hamburg „elbinsel-tour“.
Obwohl ihre ersten Schülerpraktika Maike Brunk in ein Reisebüro und in eine schottische Container-Reederei führten und sie in den Semesterferien regelmäßig Sprachschüler nach England begleitet hat, ging sie doch erst noch andere Wege, bevor sie in den Tourismus-Sektor wechselte und „elbinsel-tour“ gründete.
Von 1993 bis 1996 absolvierte sie ein duales Studium zur Wirtschaftsinformatikerin (BA) sowie eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau in Kiel. Nach der Ausbildung arbeitete sie zunächst in der Erwachsenenbildung (PC-Schulungen), von Mai 1998 bis April 2007 dann als Consultant und Vertriebsbeauftragte für Software-Lösungen rund um das Thema dokumentenbezogene Geschäftsprozesse.
Die Entstehung von „elbinsel-tour“ war dann eher zufällig und eigentlich auch eine „Schnapsidee“, wie Brunk erzählt: „Auf der Firmenweihnachtsfeier 2006, die im Hamburger Hafen von zwei älteren Herren organisiert wurde, kam ich zu späterer Stunde an den Tisch der beiden, als diese gerade ihren selbstgebrannten Schnaps hervorholten. Nach dem einen oder anderen Gläschen erzählten mir diese Herren von ihrer Idee einer Tour über die Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg. Bisher war diese Gegend touristisch absolutes Niemandsland und sie hatten gerade begonnen mit ihren Überlegungen, wie man daraus ein interessantes Angebot erstellen könnte. Ich erzählte von meinem soeben absolvierten Fernstudium zur Tourismus-Betriebswirtin und wir vereinbarten einen lockeren Folgetermin. Die Idee hatte mich sofort fasziniert und ich malte mir schon aus, wie diese Touren aussehen könnten, obwohl ich die Elbinsel noch gar nicht kannte bzw. auch ich die in Hamburg weit verbreiteten Vorurteile gegen diese Gegend hatte. Aber der Funke war gezündet und meine Begeisterung geweckt.“
Zunächst war die 36-Jährige nur beratend im Projekt dabei, da eine parallele Tätigkeit zu ihrem Job im Softwarevertrieb aus Zeitgründen nicht möglich war. „Da kam mir die Entscheidung meines Chefs sehr gelegen, der mich im April kurzfristig vor die Tür setzte. So komisch sich das auch anhört, aber die Kündigung war genau der ‚Tritt’, den ich brauchte, um endlich meine Träume zu verwirklichen und mich aus der IT-Welt zu verabschieden.“
Heute würde Maike Brunk um nichts in der Welt wieder tauschen wollen. „Mir gefällt die Abwechslung, die Selbstständigkeit und dass ich jeden Tag selbst entscheiden kann, wo ich meine Prioritäten setze. Es hängt ganz allein von mir ab, ob ich vorwärts komme oder auf der Stelle trete und das ist für mich eine riesige Motivation.“
Spannende Geschichten und Fakten über den Hamburger Hafen
"elbinsel-tour" bietet seinen Gästen laut Brunk viel mehr als eine Hafenrundfahrt. Für geschlossene Gruppen werden individuelle Touren nach Wunsch zusammengestellt: Mit Schiffstour auf einer historischen Barkasse, Doppeldecker-Busfahrt, Catering und Rahmenprogramm wie z.B. ein Fackelrundgang durch die Speicherstadt oder auch nur ein einfacher Glühwein-Dämmertörn durch den illuminierten Hafen. Für Einzelpersonen bzw. Touristen bietet "elbinsel-tour" von April bis Oktober eine dreistündige Kombitour mit Barkassenfahrt, Biergarten-Einkehr und Doppeldecker-Busfahrt quer durch den Hafen.
Die in Neumünster geborene und in Ostenfeld bei Husum aufgewachsene Brunk arbeitet mit freiberuflichen Gästeführern, zwei Barkassen-Reedereien und einem Busreiseunternehmen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehört eigentlich alles – von der strategischen Planung, der Auswahl der Kooperationspartner, der Entwicklung der Geschäfts- und Werbeunterlagen einschließlich Website über die Buchhaltung bis hin zum Erwärmen des Glühweins vor einer Winter-Tour. Moderation natürlich inklusive.
Und das gehört auch zu ihren liebsten Tätigkeiten: „Am wohlsten fühle ich mich auf den Touren selbst, wenn ich ein Mikro in der Hand habe und den Gästen spannende Geschichten und Fakten über den Hafen erzählen kann. Die Tourleitung und Gästebetreuung macht mir wahnsinnig viel Spaß. Auch die Recherchen für neue Texte mache ich sehr gern – ich will ja nicht jedes Mal dasselbe erzählen.“
Im Hamburger Hafen gibt es ein sehr vielfältiges Angebot, jedoch bisher keine Kombitour mit Barkassenfahrt und Doppeldecker-Bus, wie sie „elbinsel-tour“ anbietet. „Meine Gäste entdecken den Hafen aus verschiedenen Perspektiven“, so Brunk, „zu Wasser, zu Lande und bei der Überfahrt der Köhlbrandbrücke sogar ‚aus der Luft’. In das Angebot integriert sind die touristischen Standard-Ziele wie Speicherstadt, HafenCity, Landungsbrücken und Containerterminals, jedoch auch Ecken des Hafens, die bisher noch nicht angefahren wurden.“
Die Tage, an denen eine Tour stattfindet, sind für Maike Brunk die spannendsten. „Dann habe ich vorher regelmäßig Lampenfieber, werde ganz hibbelig und hoffe, dass es bald losgeht. Sobald ich die Gäste dann an Bord habe und loslegen kann, legt sich das umgehend und ich bin einfach nur noch rundum glücklich, dass ich diesen tollen Job habe.“
Anerkanntes Zertifikat und hervorragende Dozenten
Die Hochschulweiterbildung zur „Tourismusbetriebswirtin (FH)“, die das IST-Studieninstitut zusammen mit der Fachhochschule Schmalkalden anbietet, hat ihr beim Erreichen ihres Traumberufs sehr geholfen. „Ohne das Fernstudium hätte ich gar nicht die fachliche Basis gehabt, um mich im Tourismus selbstständig zu machen, da ich völlig branchenfremd war. Aus dem Studium habe ich viele nützliche Kenntnisse z. B. für die Produktgestaltung und das Marketing erworben.“ Die Entscheidung für das IST-Angebot hatte für Maike Brunk gute Gründe: „Ich habe mich im Internet nach Fortbildungsmöglichkeiten umgesehen und mich für das IST entschieden, da ich mit dem FH-Weiterbildungsstudium ein anerkanntes Zertifikat erwerben konnte. Außerdem fand ich die angesetzte Dauer von vier Semestern sehr ansprechend und mir gefiel der Lehrplan.“
Und rückblickend ergänzt sie: „Die Referenten bei den Praxisveranstaltungen waren hervorragend. Sie haben interessante Vorlesungen gehalten und uns wertvolle Einblicke in die Praxis geben können, da sie in der Regel auch parallel zur Lehrtätigkeit im Tourismus gearbeitet haben. Aus meiner Sicht als Quereinsteigerin in die Branche hat mir das Studium sehr viel gebracht, daher kann ich es uneingeschränkt allen Branchen-Neulingen empfehlen, die eine fundierte Basis und einen guten Überblick im Tourismus brauchen.“
Und worauf kommt es sonst noch an? „Mut und Entschlussfreude neue Wege zu gehen, sind wichtig“, sagt Brunk. „Und man darf sich von alteingesessenen Strukturen nicht erschüttern lassen. Dazu Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfreude und Begeisterung, um möglichst in jeder Situation potenzielle Kunden und Multiplikatoren von der Geschäftsidee zu überzeugen, Durchhaltevermögen und Optimismus, da es nicht immer so läuft wie gewünscht und man als Einzelkämpfer aus dem Tal selbst wieder herausfinden muss.“
Dies gelingt alles sehr viel besser, wenn man seine Arbeit mit Leidenschaft und Spaß macht, so wie Maike Brunk. Vielleicht wird dann auch irgendwann der Traum, ein eigenes Schiff im Hamburger Hafen liegen zu haben, in Erfüllung gehen.
Weitere Informationen zu „elbinsel-tour“ gibt es unter www.elbinsel-tour.de.