12.02.2008
Vom Eishockeyprofi zum Golfmanager
IST-Golfbetriebsmanager Mario Rottaris war früher Eishockeyprofi in der Schweiz. Heute ist er Clubmanager des Golf & Country Club Wallenried. Zudem ist er Präsident der ASGM (Swiss Golf Manager Association). Mehr über seine tägliche Arbeit und seine Einschätzung des IST-Studiums lesen Sie hier.
16 Jahre lang hat Mario Rottaris als Eishockeyprofispieler in der NLA Schweiz für Fribourg-Gotteron gespielt. Relativ früh war ihm klar, dass er nach Karriereende nicht mehr in seinen Lehrberuf als Chemielaborant einsteigen wollte. Parallel zur Sportkarriere erwarb er so Marketing- und Trainerdiplome und besuchte Informatik- und Sprachkurse, bis sich eine ganz andere Möglichkeit ergab. „Durch einen kanadischen Hockey-Mitspieler im Team fand ich 1998 zum Golf“, erinnert sich Rottaris, „und durch Bekanntschaften zum damaligen Golfclubpräsidenten begann ich dann auf Teilzeitbasis die Arbeit im Golfclub nahe der Eisbahn.“ 2000/2001 hat der in Burgdorf im Emmental geborene Rottaris dann die Weiterbildung „Golfbetriebsmanagement“ beim IST-Studieninstitut absolviert. „Dieses Angebot war für mich ideal, da ich es als Fernstudium neben meiner Eishockeykarriere und meiner Teilzeitstelle beim GCC Wallenried machen konnte.“ 2003 brach Mario Rottaris dann die Eishockeykarriere ab, um das Amt des Clubmanagers im GCCW zu übernehmen.
Und in dieser Position hat er heute vielfältige Aufgaben zu bewältigen: „Dazu gehört eigentlich alles: Spielbetrieb, Wettspielbetrieb, Personal, Finanzen, Verkauf, Sponsoring, Administration, Mitgliederverwaltung, Ausschusssitzungen aller Kommissionen, Bauaufsicht, Platzaufsicht und Kontrolle, Platzunterhalt etc. Man ist im Grunde einfach für alles verantwortlich, was man sich so vorstellen kann.“ Besonders gefallen ihm bei seiner Arbeit das sportliche Ambiente in netter Umgebung und die große Abwechslung der sich Tag für Tag präsentierenden Aufgaben. Auf die Frage nach einem typischen Arbeitstag antwortet der 40-Jährige deshalb auch: „Der typische Arbeitstag zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht das machen wird, was vorgesehen war.“
Natürlich gibt es auch Dinge, die weniger positiv sind: „Mühsam ist, dass die administrative Arbeitsleistung des Managers fast nur nachts oder in den Wintermonaten wirklich produktiv sein kann. Im täglichen Business während der Monate März bis November kann ich kaum 30 Minuten an einem Projekt in Ruhe arbeiten ohne unterbrochen zu werden.“ Und etwas anderes stört ihn besonders: „Leider ist es auf einer Golfanlage unerlässlich, mit Erwachsenen – wenn es auch nur einige wenige sind – erzieherisch und in strengem Ton umgehen zu müssen, um die Clubreglements und die Traditionen des Golfsports, also Regeln und vor allem Etikette, durchzusetzen.“
Wichtige Eigenschaften, die man in seiner Position benötigt, sind für Mario Rottaris Geduld, Einfühlsamkeit, Fachwissen in allen Bereichen und vor allem Durchsetzungsvermögen und Gradlinigkeit. Mit diesen Eigenschaften und zusammen mit 28 Angestellten ist Rottaris für 630 aktive Erwachsenen- und 70 Juniorenmitglieder da. Und für ihn gibt es im Vergleich zu anderen Anlagen auch eine Besonderheit des GCC Wallenried: „Das ist eindeutig die große Wettspielfreude der Mitglieder. Enorm hohe Teilnehmerzahlen an Wettspielen aller Art bringen den sportlichen Charakter des Clubs zum Vorschein und im gleichen Umfang ist dementsprechend die Stimmung hervorragend bei den sehr gut besuchten und animierten Preisverteilungen. Auch wird bei uns die Zweisprachigkeit vorgelebt, da wir uns auf der deutsch-französischen Sprachgrenze befinden.“
Rottaris, verheiratet und Vater einer zehnjährigen Tochter und eines sechsjährigen Sohnes, ist seit 2007 zusätzlich noch ehrenamtlicher Präsident der ASGM (Swiss Golf Manager Association). Ziel der ASGM ist u. a. die Förderung des Berufbildes „Golfmanager“ in der Schweiz. „Wir lancieren Projekte, die allen Managern in ihrer täglichen Arbeit hilfreich sein sollen, damit nicht jeder Golf- und Clubmanagement neu erfinden muss“, erklärt Rottaris. „Geplant sind verschiedene Treffen, teils themenspezifisch und lernorientiert, teils zum Spiel und Small-Talk, was ja nicht minder wichtig ist, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen und einander besser kennen zu lernen. Kurz und knapp könnte man die Hauptaufgabe der ASGM mit dem Motto ‚Einander kennen – einander helfen’ beschreiben.“
Diesen Aspekt hebt Rottaris auch bei der IST-Weiterbildung positiv heraus: „Sehr gut waren die Präsenzseminare mit Teilnehmern aus den verschiedensten Ländern. Bekanntschaften unter den Studenten und die interessanten Referenten machten diese Anlässe sehr spannend. Die Lehrhefte waren zudem sehr gut strukturiert und dienen als gutes Nachschlagewerk. Vor allem das Rechnungswesen hat mich wirklich weitergebracht. Außerdem wächst mit einem Diplom ‚in der Tasche’ das Ansehen gegenüber den Golfspielern. Der Abschluss ist auch in der Schweiz anerkannt. Ich würde die Weiterbildung allen deutschsprachigen Interessierten mit Ambitionen im Golfbusiness empfehlen, auch Golfprofessionals, als Ergänzung zu der spieltechnischen Ausbildung.“
Weiterbildung ist für Rottaris grundsätzlich wichtig – so war es schon in seiner Zeit als Eishockeyspieler und so wird es auch in seiner Tätigkeit als Clubmanager weiter bleiben.