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04.06.2002

Soccer World Witten: Fünf gegen Fünf bei jedem Wetter

Viele gute Ideen liegen auf der Hand. Das Problem ist nur, sie rechtzeitig zu erkennen und erfolgreich umzusetzen. Vor drei Jahren hatten drei junge Leute im Ruhrgebiet eine dieser guten Ideen.

Fußball, nicht nur aufgrund der WM in diesen Tagen das Thema Nr.1, ist die bedeutendste Volkssportart in Deutschland. Millionen Menschen treten schon als Kind und später noch als Erwachsene gegen den Ball. Aber im Gegensatz zu Sportarten wie Tennis, Eislaufen oder Badminton gab es bisher kein kommerzielles Hallenangebot. Diesem Zustand haben Esther Frericks, Marco de Mol und Spiridon Moysidis, drei Absolventen des IST-Fernstudiums Sportmanagement, mit ihrer Soccer World in Witten vor einem halben Jahr ein Ende bereitet. Die Drei mieteten eine schlecht laufende Tennishalle zu günstigen Konditionen an, bauten Fußballfelder ein und hatten von Anfang an riesigen Erfolg. Das Telefon stand fortan nicht mehr still. Kein Kredit ohne Ausbildung Was sich wie ein Märchen anhört, war in Wirklichkeit natürlich mit einer gehörigen Portion Arbeit und auch Problemen verbunden. Esther Frericks, Mutter einer dreijährigen Tochter, über das Problem, für ihre Idee das notwendige Kapital aufzubringen: „Wer keine Referenzen vorweisen kann, bekommt auch kein Geld,“ erklärt die 26-Jährige. Und woher soll man für eine neue Idee Referenzen bekommen? Und wer keine passende Ausbildung hat, hat ebenfalls schlechte Karten bei den Banken. Also studierte sie Sportmanagement beim IST, in Deutschland die einzige Möglichkeit, sich nebenberuflich und in komprimierter Form wichtige Management-Kenntnisse in den Bereichen Sportanalagen, -verbände, –vereine und Sportmarketing anzueignen. Esther Frericks betont: „Das Studium war sehr wichtig für uns. Ich schaue heute noch gelegentlich in die Lehrhefte, um mich zu orientieren.“ Mit einem Ex-Bomber unter einem Dach Mittlerweile ist das Konzept für die Anlage in Witten komplett umgesetzt. Den Kickern werden Kleinfelder (32 x 15 m) geboten, die mit einem Kunstrasen ausgestattet sind, der einem Naturrasen gleicht und vollständig von Banden umgeben ist. Ob Fünf gegen Fünf oder Drei gegen Drei, Alles ist möglich. Geöffnet ist die Anlage täglich von 9 bis 24 Uhr. Je nach Uhrzeit kostet der Kick zwischen 25 und 45 EURO pro Stunde und Platz. Angegliedert ist eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche, die von Klaus Fischer, 46-facher Nationalspieler und einem der Top-Torjäger der 70er- und 80er-Jahre, geleitet wird. Unter dem Motto Kick & Drink & Food sorgt die Sportsbar nach dem Spiel für den richtigen Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts der Spieler, zahlreiche Bildschirme versorgen die Besucher mit Live- Informationen von den wichtigsten Sportereignissen weltweit. Ein Kids Club und die Möglichkeit, Firmenveranstaltungen und Geburtstage durchzuführen, runden das vielfältige Angebot ab. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.hallenfussball.de. Die weiteren Pläne Die Expansion ist vorprogrammiert. Für den Herbst sind drei weitere Anlagen geplant – eine davon im Franchsing. Der richtige Durchbruch soll dann im Jahr 2003 erfolgen mit mindestens 10 Anlagen. Aufgrund der bisher vorhandenen Konkurrenz scheinen die Chancen nicht schlecht zu stehen. „Neben zwei kleineren Wettbewerbern gibt es in ganz Deutschland keine weiteren Anbieter,“ so Esther Frericks. Preiswerte Tennishallen gibt es dafür im Überfluss. In England sei diese Entwicklung schon längst gelaufen. Nur auf dem Kontinent kam vor den drei IST-Absolventen noch niemand auf diese Idee. Für die Expansion werden weitere Sportmanager gesucht, die die Leitung der neuen Anlagen übernehmen sollen - siehe IST-Jobbörse www.joborama.info. Wer sich für diese Idee näher interessiert: In einem der nächsten Newsletter gibt es einen Hinweis auf eine neue Marktstudie des IST zum Thema Hallenfußball.