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02.10.2008

Auch im „Alter" Neues wagen!

Der Schritt, etwas Neues zu wagen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, wird mit zunehmendem Alter oft als schwieriger empfunden – besonders, wenn es um berufliche Aspekte geht. Wer beispielsweise mit seinem Beruf unzufrieden ist, ändert aus Angst vor Arbeitslosigkeit, weniger Einkommen oder durch den Glauben, zu „alt" für einen Berufswechsel zu sein, nichts an seiner Situation. Auch der Wunsch, die persönlichen Interessen mit der Arbeit zu verbinden, bleibt oft auf der Strecke. Dabei zeigen genügend Beispiele, dass es sich lohnt, mutig zu sein und die eigenen Vorstellungen in die Tat umzusetzen.

Dabei kann für den „Neustart" notwendiges Fachwissen, um in den Traumjob einzusteigen, in vielen Fällen durch eine Weiterbildung erworben werden – oft sogar berufsbegleitend im Fernstudium. So bestimmt man selbst, wann und wo man lernt und gibt durch diese zeitliche und örtliche Flexibilität weder Arbeitsplatz noch Einkommen auf.

Diesen Weg sind auch Uschi Debus (50) und Christiane Goetz (47) gegangen. Vor zwei Jahren beschlossen die sportlichen Freundinnen eine Weiterbildung zur „BestAging-Trainerin" beim IST-Studieninstitut zu belegen. Zwar sind beide zu dem Zeitpunkt bereits im Sportverein aktiv – auch als Kursleiterinnen – doch der eigentliche Beruf ist ein anderer: Christiane Goetz arbeitet seit über 15 Jahren als Arztsekretärin, Uschi Debus nach einer längeren Familienpause und einer Tätigkeit im betriebswirtschaftlichen Bereich des Bauunternehmens ihres Mannes zurzeit als Angestellte bei der VHS Wiesbaden.

Beide wollten aber ihr Hobby weiter ausbauen. „Das Angebot der Sportverbände war zu diesem Zeitpunkt nicht das, was ich mir vorgestellt hatte", erklärt Uschi Debus. „Bei der Suche nach Fort- bzw. Ausbildungsmöglichkeiten im Internet erschien uns das Angebot des IST-Studieninstituts am vertauenswürdigsten und wir belegten die Weiterbildung ‚BestAging-Training’".

Dort erlernten sie umfassendes Fachwissen für die Trainingsarbeit speziell mit älteren Menschen. Zu den Themengebieten gehörten Anatomie, Trainings- und Bewegungslehre, Gruppentraining oder Entspannungs-Kursprogramme genauso wie die Organisation und Vermarktung von Best-Aging-Training oder die Kommunikation mit der Zielgruppe.

bild Nach Beendigung der Weiterbildung fühlten sie sich dann ausreichend vorbereitet für den Schritt in die Selbstständigkeit – und gründeten in ihrer Heimatstadt Taunusstein das Damen-Bewegungsstudio „Weiberkram". „Wir wollten das Erlernte nicht ‚nur’ für den Verein nutzen", sagt Christiane Goetz, „sondern unser Wissen anwenden, weitergeben und auch freier sein in den Entscheidungen, was, wann, für wen und wie wir Sport anbieten."

Und dieses Angebot – das sich an Frauen jeden Alters richtet – ist mittlerweile sehr vielfältig. Neben klassischen Kursangeboten wie Aerobic oder Rückentraining werden auch Qi Gong, Outdoor-Angebote wie Nordic Walking oder Joggen sowie Entspannungskurse angeboten. „Wir unterscheiden uns schon von anderen Studios", ergänzt die vierfache Mutter Uschi Debus, „zum Beispiel haben wir nur Ausdauergeräte. Muskeltraining wird bei ‚Weiberkram’ mit bzw. gegen das eigene Körpergewicht und mit Unterstützung von Kleingeräten wie Hanteln, Therabändern usw. gemacht. Auch gehen wir auf individuelle Probleme ein, bieten Variationen der Übungen an und erklären den Teilnehmern genau, warum eine Übung gemacht wird und was diese bewirkt." Darüber hinaus wird auch Kultur angeboten, in Form von wechselnden Kunstausstellungen, Vorträgen zu Frauen-Themen oder Buchvorstellungen.

Natürlich gab es vor der Selbstständigkeit auch Bedenken, wie Christiane Goetz verrät: „Die Ängste bei einem solchen Schritt sind natürlich vor allem im finanziellen Risiko begründet. Man muss großes Selbstvertrauen in sich selbst und in das, was man tun möchte, haben, um den Schritt zu wagen. Es ist mit viel Arbeit und Aufwand verbunden, bis man den ersten Kurs in den eigenen Räumen abhalten kann. Auch ist es wichtig, dass die Familie hinter einem steht, denn der Alltag ändert sich natürlich."

bildUnd Uschi Debus ergänzt: „Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge wie Kündigungen oder Kurse, die nicht mehr angenommen werden. Auch die Konkurrenz ist stark. Anderseits sind die Erfolgsrückmeldungen, die lobenden Worte und der Spaß an der Arbeit Grund genug, die Entscheidung auf keinen Fall zu bereuen. Ich habe mehr Selbstbewusstsein, automatisch eine gute Fitness und wenn man in meinem Alter 20 oder 30 Jahre Jüngeren sportlich einiges voraus hat, tut das richtig gut." Auch von Frau Goetz wird dieser neue Lebensabschnitt positiv bewertet: „Ich bin zufriedener, habe viel an Selbstvertrauen zugelegt. Das Leben ist abwechslungsreicher geworden."

Frauen, die mit Mitte 40 schon ans „Aufhören" denken, können die beiden nicht verstehen: „Was sollen wir denn die nächsten 40 Jahre machen? Seine Wünsche sollte man sich auf jeden Fall immer erfüllen!", sagt Christiane Goetz. Und Frau Debus füg hinzu: „Es muss ja nicht gleich immer eine große finanzielle Investition sein, aber sich mit Neuem zu befassen, noch einmal etwas anderes zu lernen, wieder an sich zu denken, wenn die Kinder aus dem Haus sind – das sollte man schon machen. Wir leben in einer Gesellschaft, die uns riesige Möglichkeiten gibt. Nutzen muss diese aber jeder selbst. Wer darauf wartet vom Glück an die Hand genommen zu werden, wird lange den Arm ausstrecken müssen. Nur wer Mut hat, auch Risiken einzugehen oder Fehler zu machen, hat die Chance, auch Erfolge und Glück zu erleben!"

Beide hätten den Schritt zu „Weiberkram" ohne die Weiterbildung und den Abschluss nicht gewagt. Mittlerweile haben sie zusätzliche Weiterbildungen wie „Ernährungsberatung", „GewichtsCoaching" oder „Rückentraining" beim IST-Studieninstitut belegt, da sie von den Inhalten und der guten Betreuung überzeugt sind.

bildDas ist auch Beatrix Kirberger, die ebenfalls beim IST-Studieninstitut ein Fernstudium belegt hat. Mit damals 43 Jahren entschloss sie sich für die Weiterbildung zur Wellnesstrainerin. Die Mutter dreier Kinder ist gelernte Notargehilfin und hat nach ihrer Kinderpause zehn Jahre als Sekretärin in einem Architekturbüro gearbeitet. Als sich dort die Auftragslage verschlechterte, musste sie sich ein anderes Betätigungsfeld suchen, berichtet Frau Kirberger. „Meine Bemühungen, eine ähnliche Anstellung zu finden, blieben aufgrund meines Alters erfolglos. Dann wurde ich auf die Weiterbildung ‚Wellnesstraining’ aufmerksam. Und da der Wellnessbereich boomt, erhoffte ich mir, hier auch in meinem ‚Alter’ meinen Platz zu finden." Zumal der Bezug zu Sport und Training bei ihr schon da war, da sie seit über 16 Jahren als Übungsleiterin in verschiedenen Vereinen und bei der VHS tätig war.

Anfang 2007 beendete Frau Kirberger dann ihre Weiterbildung und machte sich direkt im Anschluss selbstständig. In Neuwied gründete sie das Bewegungszentrum „new life Zentrum für Ernährung, Bewegung und Entspannung". Hauptklientel sind dabei Übergewichtige und Menschen mit Rückenproblemen. „Die Inhalte meiner Firma sind die Inhalte meines Studiums: Gesundheitsport, Ernährungsberatung, Massagen und Entspannungsmethoden."

Auch für die heute 46-Jährige gab es zu Beginn natürlich Zweifel: „Man verlässt das Alte und betritt unbekanntes Gebiet. Man stellt sich die Frage, ob das Neue wirklich bessere Chancen bietet oder ob man Geld und Zeit zum Fenster raus wirft. Und ob man Familie, Verpflichtungen und Studium unter einen Hut bekommt." Aber es hat sich gelohnt. Heute ist Beatrix Kirberg glücklich, ihren Weg gegangen zu sein: „Die Erfahrungen, die ich im vergangenen Jahr machen durfte, bestärken mich darin, nie wieder im Büro arbeiten zu wollen. Mein Hobby ist zu meinem Beruf geworden. Ich bin stolz darauf, dass Studium geschafft und mich selbstständig gemacht zu haben. Das ist ein tolles Gefühl."

Wie Frau Goetz und Frau Debus empfiehlt auch Frau Kirberger, sich seine Wünsche zu erfüllen: „Ich rate jedem, egal welchen Alters, mutig zu sein. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Die eigenen Wünsche zu berücksichtigen und zu verwirklichen bedeutet, sein Leben in die Hand zu nehmen und wirklich zu leben – und bringt Zufriedenheit und Selbstachtung. Gerade wenn man schon etwas älter ist, hat man den Vorteil, einen gewissen Erfahrungsschatz zu besitzen, der einem auf jeden Fall zugute kommt. Wir leben in einer Zeit, in der man sich ständig anpassen muss und nicht stehen bleiben darf. Neues muss dabei keine Angst machen. Flexibilität ist heute eine Grundvoraussetzung – und ohne Weiterbildung keine Flexibilität. Man sollte deshalb nie damit aufhören, sich weiterzubilden."

Informationen zu „Weiberkram" gibt es unter www.weiberkram-taunusstein.de, Informationen zum „new life Zentrum" unter www.my-newlife.de.