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07.10.2009

Europameisterinnen am IST

Im September gewannen sie in Finnland die Frauenfußball-Europameisterschaft. Doch die drei Stürmerinnen Melanie Behringer, Anja Mittag und Martina Müller zeigen nicht nur auf dem Platz beim Tore-schießen Einsatz. Nebenbei absolvieren die Nationalspielerinnen Sportmanagement-Weiterbildungen am IST-Studieninstitut. Wir sprachen mit ihnen über die Nationalmannschaft und ihre IST-Weiterbildungen.

bildMelanie Behringer:
Die 23-Jährige spielt beim FC Bayern München, wurde 2007 Weltmeisterin und gewann bei den Olympischen Spielen 2008 die Bronze-Medaille. In bislang 53 Länderspielen schoss sie 15 Tore.

bildAnja Mittag:
Mittag kickt beim 1. FFC Turbine Potsdam. Die 24-Jähige wurde zuvor bereits Europameisterin 2005, Weltmeisterin 2007 und holte die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2008. Sie schoss bisher 7 Tore in 59 Länderspielen.

bildMartina Müller:
Die beim VfL Wolfsburg spielende Fußballerin wurde schon 2 Mal Weltmeisterin: 2003 und 2007. Außerdem holte die 29-Jährige die Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2004 und wurde Europameisterin 2001. Auf ihr Konto gehen 28 Tore in 82 Länderspielen.

Alle Drei wurden 2009 mit sechs Siegen in sechs Spielen Europameister – der siebte EM-Titel der deutschen Frauen-Nationalelf.

Im September wurden Sie mit der deutschen Nationalmannschaft Europameister. Wie haben Sie das Turnier erlebt?
Melanie Behringer: Natürlich war die Teilnahme an der Europameisterschaft etwas ganz besonderes für mich. Ich denke, wir haben ein gutes Turnier gespielt. Vor allem im Finale gegen England haben wir bewiesen, wie stark wir als Team sind. Das war sicherlich sehr gute Werbung für den Frauenfußball.
Anja Mittag: Ja. Der Sieg im Finale war natürlich ein krönender Abschluss der intensiven und langen Vorbereitung, den wir auch ausgiebig gefeiert haben. Es war eine super Erfahrung und ein großartiges Turnier für uns.
Martina Müller: Jeder Titel ist ein super Gefühl und entschädigt einen für das, was man in der langen Vorbereitung alles an Quälerei hinter sich gebracht hat.

Gibt es spezielle Gründe für den seit vielen Jahren anhaltenden Erfolg der deutschen Frauen-Nationalmannschaft?
Mittag: Ich denke, wir haben eine gute Nachwuchsarbeit und nach wie vor starke Fußballerinnen mit Top-Niveau. Zudem werden wir in den Vereinen gut ausgebildet.
Müller: Das sehe ich genauso. In Deutschland gibt es eine sehr gute Nachwuchsarbeit und die Unterstützung vom DFB.
Behringer: Da kann ich mich nur anschließen. Der Frauenfußball entwickelt sich aber sehr schnell, dass sieht man am besten an anderen Nationen wie z. B. Norwegen, Italien oder England. Wir rücken in der Spitze immer enger zusammen und es ist nicht mehr so wie vor einigen Jahren, dass Deutschland ein Abo auf den Titel hat. Die Spielerinnen trainieren hart für den Erfolg und absolvieren wöchentlich mindestens 5-8 Trainingseinheiten.

Im Vergleich zu früher ist der Frauenfußball sicherlich populärer geworden. Trotzdem kann er noch lange nicht mit dem Herren-Fußball mithalten, was z.B. die Anstoß- und Übertragungszeiten der Spiele zeigen. Wie sehen Sie die Entwicklung des Frauenfußballs in den letzten Jahren und wie glauben Sie wird es in Zukunft weitergehen – auch in Hinblick auf die WM 2011 in Deutschland?
Behringer: Mit den Männern kann man es sicherlich nicht vergleichen. Aber im Gegensatz zu früher hat sich der Frauenfußball sehr weit entwickelt. Jedes Länderspiel und Turnier wird nun übertragen, das Interesse der Medien ist stark gestiegen. Ich hoffe sehr, dass sich das alles auch auf die Bundesliga übertragen wird. Die WM im eigenen Land wird da noch einmal einen Schub geben.
Müller: Der Frauenfußball hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Die Übertragungszeiten sind nicht mehr so schlecht wie noch vor wenigen Jahren. Wir spielen in ausverkauften Stadien und erhalten die vollkommene Unterstützung seitens des DFB. Wenn sich alles so weiterentwickelt, werden wir im Frauenfußball weitere Schritte nach vorne machen.
Mittag: Für die WM erhoffe ich natürlich noch einen großen Schwung für den Frauen- und Mädchen-Fußball.

Warum würden Sie jungen Mädchen empfehlen, die Sportart Fußball auszuüben? Was sind Ihrer Meinung nach die besonderen Reize des Fußballs?
Behringer: Fußball macht einfach wahnsinnig Spaß. Es ist ein Mannschaftsport und nur als Team kannst du gewinnen. Du lernst einfach viele Sportler kennen, die dasselbe Hobby haben und für den Erfolg hart arbeiten.
Mittag: Es macht Spaß, mit Gleichaltrigen im Team zu spielen, man hat immer neue Herausforderungen, sammelt Wettkampfpraxis und ist in Bewegung und an der frischen Luft.
Müller: Fußball ist toll, weil man in einer Gemeinschaft ein Ziel verfolgt. Man steht füreinander ein, erlebt und verarbeitet zusammen Siege und Niederlagen. Das schweißt zusammen und ist einfach großartig.

Frau Mittag und Frau Müller, Sie belegen zurzeit die Weiterbildung „Sportmanagement“, Frau Behringer die Weiterbildung „Sportfachwirt (IHK)“. Warum haben Sie sich für die IST-Weiterbildungen entschieden?
Behringer: Ich möchte neben dem Fußball noch ein zweites Standbein haben. Wie schnell verletzt man sich und kann womöglich nicht mehr spielen? Daher finde ich es wichtig, dass man neben dem Sport noch etwas anderes macht. Ich hab mich für den Sportfachwirt entschieden, weil es natürlich um Sport geht und weil ich wissen will, wie das „Bürokratische“ des Sports abläuft.
Mittag: Ich bin durch Freunde auf das IST aufmerksam geworden und für mich gab es vergleichsmäßig kein besseres Angebot. Außerdem war ich mir noch ziemlich unsicher, in welche Richtung mich es nach meiner sportlichen Laufbahn verschlägt und die berufsbegleitende Weiterbildung sah ich als gute Möglichkeit, mich auch weiterhin geistig fit zu halten.
Müller: Auch ich habe vorher viel Positives über das IST gehört. Und durch das Fernstudium kann ich meinen Job, den Fußball, und die Weiterbildung unter einen Hut bekommen.

Wie gefällt Ihnen die IST-Weiterbildung bislang?
Behringer: Mir gefällt es sehr gut. Bei Fragen bekommt man immer sofort eine nette Auskunft.
Mittag: Ich bin auch rundum zufrieden.
Müller: Bisher läuft alles super. Die Inhalte sind interessant, gut strukturiert, meine Fragen werden auf schnelle und hilfsbereite Art und Weise beantwortet.

Warum glauben Sie, ist es für Fußballerinnen/Leistungssportler wichtig, sich schon frühzeitig Gedanken über die Zeit nach der aktiven Karriere zu machen?
Behringer: Weil uns Frauen das verdiente Geld nach der Karriere nicht ausreicht, um nichts zu tun. Wenn wir uns während der Karriere schwer verletzen, brauchen wir ein zweites Standbein, um Geld zu verdienen.
Mittag: Weil man nie weiß, was kommt und es gut ist, sich neben dem Fußball alle Chancen offen zu halten.

Haben Sie schon Vorstellungen, in welchem Bereich Sie später mal arbeiten möchten? Und glauben, Sie dass Ihnen das Wissen der IST-Weiterbildung dabei hilfreich sein wird?
Müller: Das hoffe ich natürlich. Was genau ich machen möchte steht noch nicht fest, aber ich möchte dem Sport schon verbunden bleiben. Ob das dann beim VfL Wolfsburg nach meiner aktiven Karriere sein wird, weiß ich nicht. Aber sicher wäre es schön.
Behringer: Ich kann mir gut vorstellen, dass ich später in einem Fußballclub arbeiten werde. Allerdings ist das hoffentlich noch einige Jahre hin.

Was sind Ihre Ziele zum einen mit dem Verein in der Frauen-Bundesliga und zum anderen mit der Nationalmannschaft – speziell auch in Hinblick auf die WM 2011 in Deutschland?
Behringer
: Mein Ziel mit dem FC Bayern München ist die Deutsche Meisterschaft, das DFB-Pokalfinale und natürlich das Endspiel der Champions-League in Madrid. Ziel mit der Nationalmannschaft ist der erneute WM-Titel in Deutschland.
Mittag: Für die Mannschaft hoff ich natürlich auf die Titelverteidigung, außerdem möchten wir gern ins Pokalfinale und in der Champions-League so weit wie möglich kommen.
Müller: Beim VfL Wolfsburg würde ich gern in meiner Karriere noch einen Vereinstitel holen. Im Hinblick auf die Nationalmannschaft ist das Ziel ganz klar die WM 2011 – aber dafür muss ich gesund bleiben und das Gefühl haben, dass ich der Mannschaft noch helfen kann.

Würden Sie die IST-Weiterbildung weiterempfehlen?
Behringer
: Das IST würde ich auf alle Fälle weiterempfehlen. Vor allem den Leistungs-Sportlern, die noch zu wenig verdienen, um davon leben zu können.
Mittag: Ich würde es auch meinen Sportkollegen empfehlen, aber auch sonst jedem Freund, der sich für diesen Bereich interessiert.
Müller: Eigentlich jedem, der den Wunsch hat, etwas für den Kopf und seine Zukunft zu tun.