05.07.2002
Ineffektivität – für Sportmanager Wolfgang Berrens ein rotes Tuch!
KFZ Mechaniker – Fallschirmjäger bei der Bundeswehr – Verkäufer im Sportgeschäft – Sportmanager: nicht unbedingt die typische berufliche Laufbahn eines IST-Absolventen, die Wolfgang Berrens da absolviert hat. Was der 38-Jährige jedoch in all seinen Lebenssituationen lernte, war die Erkenntnis: Mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit lässt sich manch ungeplantes Projekt erfolgreich umsetzen.
Heute ist Wolfgang Berrens unter anderem Gebietsvertreter bei Polar, dem Marktführer auf dem Gebiet der kabellosen Herzfrequenzmessung, und betreut einen Kundenstamm von durchschnittlich 700 Händlern. Sein tägliches Geschäft besteht aus Terminen beim Kunden, der Planung, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Seminaren, der Erstellung von Jahresbudgets, der Beobachtung und Analyse des Marktes, dem Erkennen von Trends, und wie er selbst betont „in der Entwicklung von Fingerspitzengefühl für einen noch sehr junge Markt.“ Dazwischen stehen Reisen zu jeder großen Marathon Messe auf dem Programm, wo er verantwortlich für die Interviews mit den Topathleten ist. In dieser Tätigkeit kann er all die Eigenschaften umsetzen, die er selbst besitzt, und die er als Voraussetzung für einen guten Job sowohl im Verkauf als auch im Sportmanagement sieht: Selbständiges Arbeiten mit einer gehörigen Portion Verantwortung, Neugier, keine Scheu vor der Öffentlichkeit, motivieren können und Begeisterung wecken, aber auch Sensibilität im Umgang mit Kunden. „Ich hasste es im Sportladen zu stehen, auch wenn seit 3 Stunden kein Kunde mehr den Laden betrat. Uneffektivität – ein rotes Tuch für mich,“ bringt Berrens seine Vorstellungen auf den Punkt. Ironman Berrens All diese Eigenschaften und die nötige „Coolness“ hat er sich im Sport geholt und dort schon oft unter Beweis gestellt, ob als Mannschafts-Vizeweltmeister (militärisch) im Fallschirm-Zielspringen oder bei einem seiner drei Ironman-Wettkämpfe in Roth oder auf Lanzerote. Besonders vor seinem ersten Triathlon wurde Berrens vom zweimaligen Sieger des Ironman Neuseeland, Stephan Holzner, noch belächelt. Durch seine Tätigkeit bei Polar hatte er jedoch Kontakt zum Marathon-Bundestrainer Wolfgang Heinig und als dessen „Hilfstrainer“ auch einen guten Einblick in die Vorbereitungsprinzipien auf einen großen Wettkampf. Außerdem erhielt er Trainingstipps von Dieter Baumann und trainierte mit Katrin Dörre-Heinig, eine der weltbesten Marathonläuferinnen. Der Erfolg sprach für sich: nach 11 Stunden und 42 Minuten war Berrens bei seinem ersten Ironman in Roth 1996 im Ziel, was der dreifache Familienvater heute als „einen meiner größten Erfolge ever“ bezeichnet. Puzzleteile, die zusammenpassen Beim Betrachten dieser sportlichen und beruflichen Erfolge stellt sich natürlich die Frage, warum sich Wolfgang Berrens 1998 überhaupt zum Sportmanager weiterbildete. Wichtig war für ihn, seine Projekte zwar mit vielen Emotionen, aber trotzdem geordnet in die Tat umzusetzen. „Die Umsetzung ist oft der Knackpunkt warum viel Projekte scheitern“, ist er überzeugt. Hierzu suchte er eine Weiterbildung. Aufgrund der Empfehlung von Bekannten landete er schließlich beim IST. „Meine vorherigen Erfahrungen und das IST-Fernstudium Sportmanagement haben sich wie ein Puzzle ergänzt“, berichtet Berrens. Als frischgebackener Sportmanager (IST) wurde er 1999 prompt ins kalte Wasser geworfen. Den Verantwortlichen des Ironman Lanzerote war er bereits als Organisator der alljährlichen Läuferwoche für Polar und den Club La Santa, dem Mekka der Weltsport-Elite, aufgefallen. Er wurde als einziger Deutscher ins Organisationsteam des Ironman berufen und konnte seine erworbenen Fähigkeiten in der Planung – Athleten-Check-in, Logistik, Zieleinlauf, Auf- und Abbau – unter Beweis stellen. „Und das auch noch unter erschwerten Bedingungen – die Organisation mit Spaniern, Dänen und Engländern bedarf keiner Worte. Man spricht heute noch von einem Klasse Event,“ erinnert sich Berrens gerne zurück. Seitdem sei der Abschluss als Sportmanager (IST) sein Türöffner für alle Projekte, die ihm in den Schoß fallen. Darüber hinaus betreut er seit einigen Monaten als Manager Jeannine Rathjen, die schnellste Marathon-Handicap-Läuferin der Welt (www.jeannine-rathjen.de), die sich selbst als Semi-Profi bezeichnet und sich ebenfalls zur Sportmanagerin (IST) weitergebildet hat. Hier trafen sich zwei ehrgeizige und zielstrebige Typen. Zur Zeit befinden sich mehrere Projekte in der Warteschleife. Natürlich sind weitere Sponsoren herzlich willkommen.