06.11.2013
Thomas Eichin: „Wenn man gewinnt, ist alles super. Wenn man verliert, geht die Welt unter.“
Schon während seiner aktiven Karriere als Fußballprofi hat sich Thomas Eichin mit der Weiterbildung „Sportmanagement“ beim IST-Studieninstitut auf die Zeit nach der Karriere vorbereitet. Nach vielen Jahren als Manager der Kölner Haie wechselte er vom Eishockey zurück in die Fußball-Bundesliga, wo er seit Anfang des Jahres als Geschäftsführer Sport bei Werder Bremen arbeitet. Im Interview spricht er über die beiden Sportarten, seinen jetzigen Verein, alte Weggefährten und seine IST-Weiterbildung.
Herr Eichin, nachdem Sie mehr als zehn Jahre als Bundesligaprofi – größtenteils für Borussia Mönchengladbach – gespielt haben, arbeiteten Sie mehrere Jahre als Geschäftsführer im Eishockey bei den Kölner Haien: Wie kam es damals zum Wechsel vom Fußball zum Eishockey?
Thomas Eichin: Ich hatte schon immer eine große Affinität zum Eishockey. Das lag daran, dass ich in meiner Jugend oft Eishockey gespielt habe. Nach meiner aktiven Zeit im Profisport „Fußball“ wollte ich mal etwas Anderes machen.
Und wie sehr hat es Sie als Fußballer dann doch gefreut, zu Werder Bremen – und damit wieder in die „alte“ Sportart – zurück zu wechseln?
Eichin: Es war von Anfang an nicht geplant, dass ich 14 Jahre beim Eishockey bleibe. Es war immer mein Ziel, zum Fußball zurückzukehren. Als dann das Angebot von Werder Bremen kam, war das für mich wie ein ‚Sechser im Lotto‘.
Was gehört bei Werder als Geschäftsführer Sport alles zu Ihren Aufgaben?
Eichin: Zu meinen Aufgaben gehört der gesamte Lizenzbereich plus die U23-Mannschaft sowie PR- und Öffentlichkeitsarbeit.
Gibt es in Ihrer Arbeit große Unterschiede zwischen den beiden Sportarten bzw. mussten Sie sich auf die ein oder andere Art und Weise stark umstellen?
Eichin: Generell ist das Medieninteresse beim Eishockey nicht mit dem Interesse im Fußballgeschäft zu vergleichen. Auch die Transfergeschäfte bewegen sich beim Fußball in anderen Dimensionen als beim Eishockey in Deutschland.
Gibt es vielleicht sogar etwas aus dem Eishockey, das Sie explizit mit in den Fußball übernommen haben?
Eichin: Beim Eishockey haben wir uns vor allem mit dem ‚Event Eishockey‘ beschäftigt. Zum Beispiel nehme ich die Erfahrungen aus der Gestaltung der ‚Pre-Game-Show‘ beim Eishockey gerne mit in die Gestaltung des Events ‚Bundesliga-Spiel‘. Hier kann man zum Beispiel motivierende Intros übernehmen, sodass man die Fans und Zuschauer vor Anpfiff nochmal zusätzlich heiß auf die Partie macht.
Was ist für Sie das Reizvolle, das Besondere an Ihrem Job?
Eichin: Das Wechselbad der Gefühle im Sport und die Emotionen faszinieren mich. Wenn man gewinnt, ist alles super. Wenn man verliert, geht die Welt unter.
Wie bewerten Sie den Start in die Saison, die Arbeit von Trainer Robin Dutt und was sind Ihre kurz- und langfristigen Ziele mit Werder Bremen?
Eichin: Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase. Wir arbeiten ‚step by step‘ daran, einen effektiven Kader zu entwickeln. Bisher sind wir im Plan. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam mit unserem Trainer-Team, ohne Zeitdruck zu alter Stärke wiederfinden.
Wie bewerten Sie die Arbeit des „Manager-Kollegen“ bei Ihrem alten Verein Borussia Mönchengladbach, Max Eberl, der ebenfalls vor längerer Zeit eine Weiterbildung beim IST belegt hat?
Eichin: Max macht einen super Job. Borussia Mönchengladbach geht unaufgeregt seinen Weg und zählt meiner Meinung nach zu den stärksten Mannschaften in der Bundesliga.
Wie hat Ihnen die IST-Weiterbildung "Sportmanagement" gefallen?
Eichin: Die Weiterbildung hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich damals dafür entschieden, weil ich mich so während meiner Profi-Zeit weiterbilden konnte, dafür ist ein Fernstudiengang eine optimale Lösung. Denn entscheidend war, dass ich von zuhause aus die Lehrinhalte bearbeiten und umsetzen konnte. Ich würde die IST-Weiterbildung auf jeden Fall weiterempfehlen. Bei meinem Einstieg vom ehemaligen Fußballprofi auf die Management-Seite hat sie mir sehr geholfen.
Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach grundsätzlich für Leistungssportler, sich mit dem Thema Weiterbildung zu beschäftigen?
Eichin: Nur wenige Profi-Sportler können nach ihrer Karriere von ihrem Ersparten leben. Deswegen ist es wichtig, sich während seiner aktiven Zeit Gedanken über das ‚Danach‘ zu machen und sich um seine Zukunftsplanung zu kümmern.
Abschließend eine Frage mit Augenzwinkern: Wenn Werder Bremen gegen die Kölner Haie antreten müsste – einmal im Fußball, einmal im Eishockey: Wer würde Ihrer Meinung nach die bessere Figur machen: die Eishockeyspieler auf dem Rasen oder die Fußballer auf dem Eis?
Eichin: Ganz klar: Die Eishockeyspieler auf dem Rasen!