10.12.2003
IST-Sport- und Gesundheitstrainer Marcus Schmidt: Traumjob auf der AIDA
Die Ausbildung zum Sport- und Gesundheitstrainer (IST) hatte er gerade erfolgreich absolviert, da gab es für ihn nur eins: rauf aufs Schiff und ab in die Karibik. Aber nicht als Tourist. Der 27-Jährige gab dem IST-Studieninstitut ein Interview mit den ersten Eindrücken eines Arbeitsplatzes ohne festen Boden unter den Füßen.
IST: Eigentlich hattest du ja etwas ganz anders gelernt …
M.S.: Richtig. Ich habe zunächst eine Ausbildung zum Industriemechaniker, Fachrichtung Betriebstechnik, absolviert. Dieser Job hatte gar nichts mit dem Fitnessbereich zu tun und deshalb habe ich mich für die IST-Ausbildung entschieden und mein Hobby zum Beruf gemacht.
IST: Nach der IST-Ausbildung hast du direkt den Job auf einem der Top-Clubfahrtschiffe bekommen. Wann ging’s los …
M.S: Start war am 5. November dieses Jahres. Ich bin in Genua auf die AIDAvita aufgestiegen.
IST: … und wie bist du überhaupt an diese Stelle gekommen?
M.S.: Ich habe ganz einfach ins Internet geschaut: www.aida.de! Nach meiner Bewerbung wurde ich zu einem Assessment Center eingeladen, wobei mir die IST-Ausbildung sehr geholfen hat. Der Inhalt der Ausbildung hat die Anforderungen von seetours absolut abgedeckt!
IST: Was fasziniert dich an deinem neuen Job?
M.S.: Die Faszination liegt in der einzigartigen Kombination: Traumjob - Sport/Bewegung ist mein Leben –, Urlaubs-(Club)atmosphäre und interessante, entspannte nette Leute – was sowohl die Passagiere als auch die Crew betrifft - , tolle Regionen wie die Karibik, tolles Wetter und und und …
IST: Würdest du einen Trainerjob in einem Fitness-Studio auf dem Festland deiner jetzigen Tätigkeit vorziehen?
M.S.: Definitiv NEIN!!! Wie bereits erwähnt, haben wir auf dem Schiff eine sehr entspannte Atmosphäre. Die Leute haben Urlaub - und zwar nicht irgendeinen Urlaub, sondern Urlaub auf dem Clubschiff schlechthin: der AIDA!!! Es macht Spass, mit ihnen und für sie zu arbeiten. Ich bin wirklich ein wenig stolz, das Assessment-Center gut abgeschlossen zu haben und nun für dieses Unternehmen tätig sein zu dürfen. Nicht sehr viele Trainer bekommen die Möglichkeit, auf einem der AIDA-Schiffe tätig zu werden.
IST: Auf der AIDAvita arbeitest du als AIDAfit Trainer. Kannst du uns einen typischen Arbeitstag beschreiben?
M.S.: Man muss dabei unterscheiden zwischen Seetagen und Landtagen. An den Seetagen gibt's eine Menge zu tun, da die Passagiere nicht die Möglichkeit haben, Landausflüge zu buchen. Dann geht der Arbeitstag um acht Uhr morgens los mit Trainingsflächenbetreuung und zwei bis drei Kursen am Tag. Der Tag endet dann um 20 Uhr – natürlich mit Pausenzeiten dazwischen. An Landtagen ist es ruhiger und man hat einen Acht-Stunden-Tag.
IST: Welches sind die wichtigsten Fitness- und Wellnessangebote während eurer Reisen?
M.S.: Die Angebote gleichen denen in Fitnessstudios an Land sehr: im Kursbereich von Wellness (z.B. Qi Gong) bis Power (z.B. TaeBo). Auf der Trainingsfläche bieten wir PersonalTraining sowie verschiedenste Testungen wie WalkingTest und Körperfettmessung an.
IST: Wie viele Angestellte arbeiten neben dir im Fitnessbereich?
M.S.: Wir sind zu dritt als Trainer tätig, d.h. wir teilen uns die Betreuung der Passagiere auf der Trainingsfläche und im Kursbereich - 7 Tage in der Woche!
IST: Hast du neben deiner Tätigkeit als AIDAfit Trainer noch andere Aufgaben zu bewältigen?
M.S.: Man hat gewisse Pflichtveranstaltungen. Das Wort "Sicherheit" wird sehr groß an Bord der AIDA-Schiffe geschrieben. Wir haben verschiedenste Sicherheits-Einweisungen zu durchlaufen, dann die wöchentliche Seenotrettungsübung mit den Passagieren. Hinzu kommen Show-Auftritte, etwa bei der Welcomeshow – Clubdance made by DJ Bobo – und bei der Farewellshow. Darüber hinaus kann man, auf freiwilliger Basis und so lange der Hauptjob nicht darunter leidet, eine Menge mehr an Bord mitmachen wie Animationstätigkeiten oder die Begleitung der Landausflüge als Hilfsscout.
IST: Wie viele Passagiere passen auf das Schiff undwie viele Gäste nutzen überhaupt regelmäßig eure Fitnessangebote?
M.S.: Es gehen max. 1500 Passagiere auf das Schiff, die Crew besteht aus etwa 380 Personen. Für die Nutzung der Fitnessangebote gibt es leider keine genauen Zahlen, ich kann nur ein Beispiel nennen: Am ersten Seetag habe ich eine BBP-Stunde mit ca. 50 Teilnehmern durchgeführt.
IST: Welches sind deiner Meinung nach die wichtigsten Charaktereigenschaften für jemanden, der in deiner jetzigen Position Erfolg haben möchte?
M.S.: Ganz klar: Flexibilität, Spontaneität, Selbstbewusstsein
IST: Was würdest du jemandem raten, der deinen jetzigen Beruf ausüben möchte?
M.S.: Sei fit in den Bereichen Ernährung, Verkauf, Trainingsflächenbetreuung und im Kursbereich. Stelle keine hohen Ansprüche ans Privatleben – so hat eine Doppelcrewkabine ca. 8qm Fläche plus 1 qm Badezimmer. Sei bereit, auch mal 14-16 Stunden auf den Beinen zu sein, brauche wenig Schlaf, sei ein guter Frühaufsteher, sei eloquent, TEAMFÄHIG - sehr wichtig-, sei selbstständig ... und der Job läuft von alleine !
IST: Irgendwann im Frühling 2004 wird die Saison auf dem Schiff zu Ende gehen. Was folgt danach?
M.S.: In der Regel wird man nach einer bestimmten Zeit seitens seetours gefragt, ob man verlängern möchte. Das bedeutet 4 - 6 Wochen Urlaub und dann wieder 6 Monate Vertrag. Zum heutigen Zeitpunkt würde ich einwilligen, aber es sind erst knapp fünf Wochen für mich an Bord! Zu früh um schon jetzt eine Entscheidung treffen zu können.
IST: Welche Ziele hast du dir für deine berufliche Karriere gesetzt?
M.S.: Das kommt auf die nächsten Monate an. Sollte mir der Job weiterhin so gut gefallen, könnte ich mir auch vorstellen, eine Festanstellung bei der Fa. seetours anzustreben.Aber das ist Zukunftsmusik und hier und jetzt noch nicht spruchreif. Ansonsten könnte ich mir auch gut, neben meiner Tätigkeit als Aerobic Instructor, eine Selbstständigkeit als Personal Trainer an Land vorstellen. We'll see...