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13.11.2007

Alternative Lernmethoden für hirnverletzte Kinder

Am 31. Oktober fand in den Räumen des IST-Studieninstituts eine Pressekonferenz und eine Informationsveranstaltung zum Thema „Alternative Lernmethoden für hirnverletzte Kinder“ statt. Douglas Doman, Vize Präsident des „Institutes for the Achievement of Human Potential“ in Philadelphia (USA), beantwortete die Fragen der Presse und stellte in einem anschließenden Vortrag für Eltern, Erzieher und Ärzte das Institut sowie das Prinzip der Therapie vor. Von den Erfahrungen mit ihrem Kind berichtete Julia Cloppenburg, Vorsitzende und Mitgründerin des Verbands „Das Hirnverletzte Kind e.V.“

Douglas Domans Vater, Glenn Doman, gründete 1955 das „Institutes for the Achievement of Human Potential“ in Philadelphia, an dem sich seit über 50 Jahren amerikanische Wissenschaftler erfolgreich mit alternativen Heil- und Lehrmethoden, insbesondere für Kinder, beschäftigen. Glenn Doman hatte sich zusammen mit einem Team aus Ärzten, Erziehern, Gehirnchirurgen, Psychologen und Lernpädagogen, die Aufgabe gestellt, festzustellen, in wieweit sich ein gehirngeschädigtes Kind durch eine ganzheitliche Behandlungsmethode therapieren lässt.
 
Bei dieser Therapie werden Eltern geschult, ihre Kinder mit Behandlungsmethoden durch Motorik, Sprache und Ernährung selber zu Hause zu trainieren. Die Therapie wird individuell auf die Einschränkungen des Kindes zugeschnitten. Mit gezielten Bewegungsabläufen und Sinnesreizungen werden so Teile des Gehirns angesprochen und aktiviert. Nach diesem Prinzip soll unter anderem auch der Einsatz starker Medikamente gemieden werden, da diese nicht selten zu Sucht und starken Nebenwirkungen oder sogar zu weiteren Erkrankungen führen. Über 20.000 Kinder mit Hirnschädigung wurden seitdem mit Erfolg behandelt. Durch Übertragung der Lernmethode auf gesunde Kinder können schon Kleinkinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen.
 
Julia Cloppenburg berichtete von den Erfahrungen mit ihrer Tochter Marietta, die kurz nach ihrer Geburt an einer Hirnhautentzündung erkrankte. Mit der Prognose einer schweren geistigen Behinderung wurde sie damals nach acht Wochen aus dem Krankenhaus entlassen. Sie sollte niemals krabbeln, laufen oder sehen können. Durch Zufall erfuhren ihre Eltern damals von dem „Institutes for the Achievement of Human Potential“. Durch die gezielt auf Mariettas Einschränkungen abgestimmte Behandlung kann sie heute ganz normal in die Vorschule gehen.
 
Um Betroffenen aus Europa die weite Reise in die USA ersparen zu können, gibt es auch in Pisa/Italien einen Stützpunkt des Instituts, wo im Januar 2008 der nächste Kurs stattfindet.
 
Weitere  Informationen zum Thema gibt es unter www.iahp.org und www.dashirnverletztekind.de
 
Foto: Dr. Hans E. Ulrich, Geschäftsführer IST-Studieninstitut, Julia Cloppenburg mit Tochter und Douglas Doman