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06.04.2011

„Im Berufsleben sind nicht die Attribute Schnelligkeit und Schussstärke gefragt.“

Robert Palikuca (32) stand bis Anfang 2010 im Profikader von Fortuna Düsseldorf, half mit beim Aufstieg in die zweite Fußball-Bundesliga. Nach Beendigung der aktiven Karriere wechselte er vom Rasen in die Geschäftsstelle und ins Marketing des Vereins. Bei seiner neuen Aufgabe ist auch seine IST-Weiterbildung „Sportmanagement“ hilfreich.

Herr Palikuca, Sie haben Ihre aktive Karriere verletzungsbedingt vor etwa einem Jahr beendet. Wenn Sie zurückblicken: Gab es für Sie ein sportliches Erlebnis, dass für Sie herausragend war?
Robert Palikuca
: Darunter waren bestimmt einige Highlights. Aber die Pokalsaison mit dem FC St. Pauli 2005/2006 und den Aufstieg mit Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga 2009 kann man ruhig hervorheben.

Sie arbeiten heute in der Marketingabteilung von Fortuna. Was genau sind dort Ihre Aufgaben?
Palikuca
: Zu meinen Aufgaben gehören sowohl die Akquisition als auch die Betreuung von Sponsoren. Außerdem gibt es mehrere Schnittstellen zwischen der Lizenzmannschaft und den Abteilungen Marketing, Merchandising und PR, die zum großen Teil in der Kommunikation und Organisation von mir gelöst werden sollen. Mit Carsten Franck, dem Direktor Marketing, und Wolf Werner, dem sportlichen Leiter, habe ich zwei hervorragende Mentoren, die mich sehr gut einbinden und von denen ich bisher sehr viel aus der Praxis lernen konnte.

Wie sieht ein Arbeitstag bei Ihnen aus?
Palikuca
: Das kann man mit dem Alltag eines Fußballers natürlich nicht vergleichen. Meistens bin ich gegen 8:30 Uhr im Büro und erst gegen 18:30 zuhause. Der Tag ist gefüllt mit Gesprächs-Terminen, Telefonaten und der Arbeit am PC.

Und wie gefällt Ihnen die Arbeit bislang?
Palikuca
: Mein Job gefällt mir ausgesprochen gut, zumal er sehr abwechslungsreich ist. Es gibt viele Variablen in diesem Geschäft und man sollte immer darauf vorbereitet sein, dass etwas Unvorhergesehenes passiert. Die Fortuna ist auf dem besten Wege, sich zu konsolidieren und es ist äußerst reizvoll, diese Entwicklung jetzt auch von der ‚anderen Seite‘, nämlich aus dem administrativen Bereich heraus, mitzuerleben und daran mitzuwirken.

Was sind Ihre weiteren beruflichen Ziele?
Palikuca
: Im Fußball kann man nur bedingt im Voraus planen. Zunächst bin ich sehr froh, dass Fortuna mir das Vertrauen geschenkt und mir die Chance ermöglicht hat, in der Verwaltung Fuß zu fassen. Für mich steht die Entwicklung des Vereins im Vordergrund, zu der ich meinen Teil beitragen will. Dazu wird harte Arbeit erforderlich sein, ebenso wie es notwendig ist, mich weiterzubilden. Nur so ist sichergestellt, dass mein Arbeitgeber einen Nutzen von meiner Tätigkeit hat. Wenn Fortuna erfolgreich ist, dann wird es für mich auch leichter sein, eine positive berufliche Entwicklung umzusetzen.

Beim IST haben Sie die Weiterbildung „Sportmanagement“ belegt. Warum haben Sie sich für dieses Angebot entschieden?
Palikuca
: Da ich schon die Wunschvorstellung hatte, dem Fußball erhalten zu bleiben, war Sportmanagement in Verbindung mit Sportmarketing immer die berufliche Richtung, die ich angestrebt habe. Das IST-Studieninstitut bietet dafür aus meiner Sicht ideale Voraussetzungen. Und die Weiterbildung hat mir sehr gut gefallen. Ich kann sie jedem empfehlen, der sich intensiv mit dem Thema Sport befassen möchte und in dieser Branche Fuß fassen will.

Wissen Sie noch, wann Sie sich das erste Mal Gedanken über Weiterbildung bzw. die Zeit nach der Karriere gemacht haben?
Palikuca
: Die ersten Gedanken kamen schon mit der vorzeitigen Beendigung meines BWL-Studiums nach dem Vordiplom. Als ich auf die 30 zuging, wurde mir bewusst, dass ich mich viel intensiver auf die Zeit nach dem Fußball konzentrieren musste, als ich es vorher getan hatte. Ausschlaggebend war dabei sicherlich auch die Tatsache, dass ich inzwischen Familienvater geworden war und ich mir meiner persönlichen Verantwortung, die ich gegenüber meiner Familie habe, immer bewusster wurde.

Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für Fußballer grundsätzlich, sich mit dem Thema Weiterbildung und der Zeit nach der Karriere zu beschäftigen?
Palikuca
: Natürlich ist es unglaublich wichtig. Dennoch verlassen sich zu viele Spieler darauf, dass es ‚irgendwie schon irgendwo‘ weitergehen wird. Manche verlassen sich auch zu sehr auf ihr Talent. Das ist Träumerei und kann ganz schnell zur Folge haben, dass sie eines Tages ganz nüchtern aufwachen. Ich kann nur jedem raten, sich vom ersten Tag an mit diesem Thema zu beschäftigen und sich im Klaren zu sein, dass der Traumberuf ein jähes Ende finden kann – beispielsweise durch eine Verletzung oder weil es sportlich eine Weile nicht mehr läuft. Und dann stellt man fest, dass im Berufsleben nicht die Attribute Schnelligkeit und Schussstärke gefragt sind, sondern andere Qualitäten, die fundiertes Wissen erfordern.

Herr Palikuca, wir bedanken uns für dieses Gespräch!