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10.01.2023

Zwischen Bachelorstudium und Baldeneysee

2016 nahm er an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil, 2017 war er der fünftbeste Ruderer der Welt, 2022 holte er die Silbermedaille bei der WM: Im Interview erzählt der für ETuF Essen am Baldeneysee startende Mohamed Taieb, wie er seine professionelle Ruderkarriere mit seinem IST-Studium „Sportbusiness Management“ unter einen Hut bekommt.

IST: Mohamed, Du bist 26 Jahre jung, hast aber schon zehnmal die Afrikanischen Meisterschaften gewonnen, warst bei Olympia und bist WM-Silbermedaillengewinner. Was machst Du aktuell?
Mohamed Taieb:
Momentan studiere ich in Vollzeit an der IST-Hochschule „Sportbusiness Management“ und konzentriere mich auf das Rudern.

Spitzensport und Studium parallel – wie passt das zusammen?
Taieb:
Ich habe mich für den Bachelorstudiengang ‚Sportbusiness Management‘ entschieden, weil ich größtes Interesse an der Sportwelt habe. Die Kombination von Studium und Spitzensport war zwar nie leicht für mich, aber wenn mir der Leistungssport eines gezeigt hat, dann, dass ich meine Grenzen und Kapazitäten kenne und ich mich auf mich selbst verlassen kann. Durch das Studium bekomme ich noch einmal ein neues Verständnis für meine eigene Sport-Entwicklung und kann gleichzeitig die Inhalte des Studiums aus der Perspektive des Athleten nachvollziehen. Rudern beeinflusst und beschreibt gleichermaßen meine Identität. Jedes Jahr lege ich meine Ziele fest und kämpfe dafür. Genauso bin ich auch im privaten Leben. Ich mag die Herausforderung. Mein Traum ist es, Olympiasieger zu werden.

Klingt nach einem straffen Programm – was machst Du denn außer zu rudern und zu studieren?
Taieb:
Bedingt durch den Leistungssport war ich schon immer viel unterwegs. Auch in meiner Freizeit liebe ich es, zu reisen. Außerdem lese ich gerne über Marketing, Sport, Motivation oder Inspirationen. Und bin darüber hinaus ein leidenschaftlicher Koch, der gerne neue Rezepte ausprobiert.

Was waren bislang Deine wichtigsten Sport-Momente?
Taieb:
Meine Top-Drei sind sicherlich meine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro, meine Leistung 2017, als ich der fünftbeste Ruderer der Welt war, und die Silbermedaille bei der WM 2022.

Wie sieht Deine Map für 2023 – was steht an?
Taieb:
Dieses Jahr gibt es fünf wichtige Wettkämpfe: Die Memorial Paolo d’aloja International Regatta, den World Rowing Cup in der Schweiz, die World Beach Games in Bali, die Worls Rowing Championschips in Serbien und olympische Qualifikations-Regatta.

Mohamed TaiebDein größtes Ziel?
Taieb
: Momentan liegt mein Fokus auf der Qualifikation für die nächsten Olympischen Spiele 2024 in Paris. Und da dann natürlich auch, eine Medaille zu gewinnen.

Gibt es Parallelen zwischen dem Rudern und der Arbeit im Sportbusiness?
Taieb:
Obwohl die Kombination von Studium und Spitzensport nie leicht war, beispielsweise weil ich circa zehn Trainings die Woche mache und für Trainingslager und Wettkämpfe viel reisen muss, hat der Sport mich einiges gelehrt, was mir jetzt im Studium weiterhilft. Man sollte meiner Meinung nach zum Beispiel immer positiv bleiben, weil die bisherige Reise schon überhaupt nicht einfach war – und man es dennoch geschafft hat! Konsistenz ist der Schlüssel. Harte Arbeit ist der einzige Weg zum Erfolg. Man muss an sich selbst glauben und daran, dass alles möglich ist. Das hilft im Studium wie auch im Sport.

Wo hat es Dir schon weitergeholfen, dass Du „Sportbusiness Management“ studierst?
Taieb:
Das Studium hat mir geholfen zu verstehen, wie die Sportindustrie funktioniert. Jetzt analysiere ich jeden Wettkampf und verstehe besser, wie diese funktionieren. Außerdem bringt mich jedes Semester weiter zu meinem Ziel, irgendwann beruflich als Sportmanager oder auch gerne im Marketingbereich zu arbeiten.

Empfiehlst Du jungen Sportler:innen, sich bereits während der Karriere auf die Zeit danach mit einem Studium am IST vorzubereiten?
Taieb:
Ja, definitiv. Ich kann die IST-Hochschule jeder Person, die Interesse an guter Bildung hat, empfehlen – nicht nur jungen Sportlern.

Könntest Du Dir vorstellen, noch einen Master am IST zu machen?
Taieb:
Ja, sehr gut sogar. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit für mich als Kaderathlet, ein Stipendium zu bekommen.

Du bist so viel rumgekommen schon in der Welt. Was ist Dein Lieblingsort?
Taieb:
Ich habe keinen richtigen Lieblingsort, obwohl ich schon sehr viel von der Welt bereist habe. Aber es gefällt mir immer an den Orten, an denen es auch leckeres Essen gibt.

Vielen Dank, Mohamed. Wir wünsche Dir weiterhin viel Erfolg beim Rudern und im Sportbusiness – sowie noch viele schöne neue Orte mit leckeren Gerichten.