06.10.2025


Neue IST-Studie zeigt Vorteile von Training mit Coach
Krafttraining ist eine der wirksamsten Methoden, um Muskeln aufzubauen, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern und die Gesundheit zu fördern. Doch wie groß ist der Unterschied zwischen persönlicher Betreuung durch eine:n Trainer:in, digitaler Unterstützung per Online-Coaching-App oder einem einfachen PDF-Trainingsplan? Eine aktuelle Studie der IST-Hochschule ist dieser Frage nachgegangen – mit klaren Ergebnissen.
Drei Trainingsformen im Vergleich
Unter Leitung von Dr. Simon Gavanda nahmen 79 sportlich aktive Erwachsene im Alter zwischen 18 und 58 Jahren an einer zehnwöchigen Trainingsstudie teil. Sie wurden per Zufall in drei Gruppen eingeteilt. Die „Coach-Gruppe“ trainierte unter kontinuierlicher Aufsicht eines:einer erfahrenen Trainer:in. Eine zweite Gruppe absolvierte ihr Programm selbstständig mithilfe einer interaktiven App, die Anleitungen und asynchrones Feedback von einem Coach „aus der Ferne“ bereitstellte.
Deutlich bessere Ergebnisse mit Trainer:in
Das Ergebnis: Am größten waren die Fortschritte in der Gruppe mit persönlicher Betreuung. Sowohl bei Muskel- und Kraftzuwächsen als auch beim subjektiven Wohlbefinden schnitten die von Trainer:innen begleiteten Teilnehmer:innen am besten ab. „Unsere Daten zeigen, dass die direkte Anleitung und das individuelle Feedback entscheidend für den Trainingserfolg sind“, erklärt Dr. Gavanda.„Wer mit persönlicher Betreuung trainiert, erzielt nicht nur messbare Fortschritte in Muskelmasse und Maximalkraft, sondern fühlt sich insgesamt auch wohler.“
Besonders im Bereich der Maximalkraft bei den Kniebeugen stach die Coach-Gruppe heraus: Die Zuwächse waren hier deutlich größer als bei den anderen Gruppen. Auch die fettfreie Körpermasse – ein zentraler Indikator für Muskelaufbau – nahm in der betreuten Gruppe stärker zu.
Digitale Alternativen – mit Einschränkungen
Die App-Gruppe erreichte immerhin bessere Ergebnisse als die PDF-Gruppe, blieb jedoch hinter dem Niveau der persönlichen Betreuung zurück. „Wenn eine direkte Betreuung nur eingeschränkt oder nicht möglich ist, können Apps eine gute Ergänzung sein und helfen, Trainingspläne einzuhalten“, so Dr. Gavanda. „Aber sie ersetzen nicht die motivierende und korrigierende Rolle eines Coaches – vor allem nicht bei technisch anspruchsvollen Übungen wie z.B. Kniebeugen.“
Fazit: Ein:e Trainer:in an der Seite macht den Unterschied
Was das für Fitnessstudios und Trainer:innen bedeutet, ergänzt „Fitnessprofessor“ Dr. Stephan Geisler, Vizepräsident der IST-Hochschule: „Ein kluger Mix aus individueller Betreuung und digitalen Angeboten könnte die beste Lösung sein. Hybridmodelle, bei denen Apps zur Organisation und Nachverfolgung eingesetzt werden, Trainer:innen aber regelmäßig persönliches Feedback geben, haben großes Potenzial.