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02.06.2022

Fremdwort Langeweile – IST-Absolventin glänzt in vielen Rollen

Eine Aufgabe ist nicht genug. Jennifer Eickelmann ist Absolventin des Master-Studiengangs „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ und zeigt mit ihrem Berufsalltag gleich die ganze Bandbreite der Möglichkeiten nach ihrem Studium auf.

Die 28-Jährige ist leitende Physiotherapeutin in der Düsseldorfer Praxis „Physio 40237“, freiberuflich als Bewegungsreferentin im betrieblichen Gesundheitsmanagement unterwegs und unterrichtet an einer Krankenpflegeschule.

Frau Eickelmann, hat Ihr Tag mehr als 24 Stunden?
Jennifer Eickelmann:
Das habe ich mir an manchen Tagen zwar gewünscht, mittlerweile ist zeitlich aber alles sehr gut geregelt. Dadurch, dass ich nur 35 Stunden an vier Tagen in der Praxis arbeite, habe ich einen Wochentag, an dem ich mich um freiberufliche Aufträge oder Unterricht kümmern kann. Natürlich kommt es auch vor, dass ich mal keinen Auftrag habe und meine Fächer an der Krankenpflegeschule auch alle abgearbeitet sind bis zum nächsten Ausbildungsjahr – dann gönne ich mir durchaus auch mal einen freien Tag unter der Woche.

Wie können wir uns Ihren Alltag vorstellen?
Eickelmann:
An vier Tagen pro Woche bin ich nur in gemütlichen Sportsachen in der Praxis anzutreffen – einer der Vorteile als Physio – und behandle viele Patient*innen mit verschiedenen Indikationen im 20-60 Minuten Takt. Am häufigsten mache ich Patient*innen nach Knie OP's wieder fit, aber auch andere Bereiche sind abgedeckt. Ich plane, demnächst auch einen Präventionskurs sowie Krankengymnastik am Gerät anzubieten. Mein praxisfreier Tag in der Woche sieht immer anders aus. Manchmal muss ich früh los zu einem Auftrag und bin auch fast den ganzen Tag damit beschäftigt, wie z.B. bei einer Werkstattbesichtigung mit Ergonomieberatung, manchmal kann ich zunächst ausschlafen und habe dann den Rest des Tages Zeit, um weitere Aufträge oder Unterricht zu planen.

Sinnvolles tun – Freiheiten genießen

Was sind die Vorzüge der einzelnen Positionen?
Eickelmann:
Ich arbeite sehr gerne als Physiotherapeutin, weil ich das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun und im Idealfall vielen Menschen helfen kann, wieder auf die Beine zu kommen. Es steckt wahnsinnig viel Wissen dahinter, was umso mehr Spaß macht, wenn man es praktisch anwenden kann. Außerdem lernt man so viele verschiedene spannende Persönlichkeiten kennen, mit denen man als Therapeutin zumindest für die Dauer der Behandlung durchaus auch eine besondere Verbindung aufbaut. Die Freiberuflichkeit gibt mir die Möglichkeit, noch mehr Abwechslung in meinen Alltag zu bringen und mein bisher gewonnenes Wissen auch in anderen Settings weiterzugeben. So kann ich beispielsweise junge Leute bei meinen Azubiworkshops oder auch beim Unterricht in der Krankenpflegeschule erreichen und sie zu einem gesünderen Lebens- und Arbeitsstil animieren, bevor sie nach einer Bandscheiben- oder Schulter OP bei mir in der Praxis landen. Nicht zu vernachlässigen ist aber natürlich auch der finanzielle Aspekt. Ein sehr netter Nebenverdienst sind Aufträge in der betrieblichen Gesundheitsförderung auf jeden Fall, was mir natürlich auch gewisse Freiheiten gibt.

War es von vornherein Ihr Plan, sich möglichst breit aufzustellen?
Eickelmann:
Dieser Plan kam recht kurz nach meinem Bachelor-Studium und dem abgeschlossenen Staatsexamen in der Physiotherapie.  Ich entschloss ich mich relativ spontan für das MasterStudium mit dem Hintergedanken, neben meiner Arbeit als Physiotherapeutin noch etwas anderes machen zu können, oder zumindest mehr Möglichkeiten und Aufstiegschancen zu haben.

Es wurde der Master „Prävention, Sporttherapie und Gesundheitsmanagement“ an der IST-Hochschule – warum ausgerechnet der?
Eickelmann:
Ich wollte keinen Studiengang absolvieren, der ‚nur‘ für Physiotherapeut*innen ist. Daher war ich sehr froh, als ich bei meiner Recherche auf den IST-Studiengang gestoßen bin, der sich zwar auch, aber nicht ausschließlich an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten richtet, und den ich bequem neben der Arbeit machen konnte. Die Studieninhalte hörten sich für mich super interessant an und auch der Seminar-Standort in Düsseldorf war perfekt für mich!

Zukunft der Physiotherapie im Blick


Wie haben Sie Ihr Master-Studium an der IST-Hochschule erlebt?
Eickelmann:
Natürlich gab es auch sehr stressige Zeiten, in denen ich mich mehr dafür anstrengen musste, Beruf, Privatleben und Studium unter einen Hut zu kriegen. Aber für mich persönlich hatte das Studienkonzept das richtige Maß an Flexibilität, so dass ich mir auch zwischendurch die Freiheit nehmen konnte, ein paar Wochen Pause einzulegen. Auf die Seminare habe ich mich immer gefreut, weil sie eine willkommene Abwechslung zum Alltag darstellten. Außerdem konnte ich viel von den anderen Studierenden lernen, die aus etwas anderen Bereichen kamen als ich.

Was können Sie aus dem Studium in Ihre tägliche Arbeit mitnehmen?
Eickelmann:
Ganz konkret waren für mich die sporttherapeutischen Module sehr wichtig, die es mir ermöglichen, hoffentlich bald auch Präventionsangebote in der Praxis zu bieten. Für meine Freiberuflichkeit hat sich vor allem das BGM-Modul inkl. Zertifikat gelohnt, außerdem konnte ich auch aus anderen Fächern wie bspw. Gesundheitspsychologie einige Ideen für meine Workshops mitnehmen.

Der Abschluss Ihres Master-Studiums liegt noch gar nicht so weit zurück. Wenn wir in die Zukunft blicken, was wäre dort beruflich Ihre Idealvorstellung?
Eickelmann:
Ich denke, dass ich eines Tages noch mehr in die Lehre gehen werde – auch ein Grund, weshalb ich den Master brauchte. Um zukünftige Physiotherapeut*innen zu unterrichten, müssen die Dozenten immer mindestens einen akademischen Grad darüber liegen, weswegen ich zumindest diese Voraussetzung schon erledigt habe. Aber vorher möchte ich noch viel mehr praktische Erfahrung sammeln und noch viel mehr lernen. Wenn irgendwann eine neue Generation Physios von mir lernen soll, dann muss ich auch richtig was draufhaben!

Dazu passt ja, dass Sie inzwischen selbst auch mit dem IST ausbilden.
Eickelmann:
Mir macht es generell Spaß, Wissen und Können weiterzugeben. Außerdem liegt diese Phase auch bei mir ja noch nicht allzu lange zurück, weswegen ich mich noch gut daran erinnere, was für eine Bedeutung eine wertschätzende und gute Anleitung hat. Und das möchte ich gerne weitergeben! Aber auch im Größeren betrachtet, ist es für uns Physiotherapeut*innen als Berufsgruppe wichtig, unseren so schönen Beruf auch weiterhin zeitgemäß und attraktiv zu gestalten. Daher hoffe ich sehr, dass wir als Einrichtung es schaffen, mehr Physiotherapeutinnen und -therapeuten die Chance zu geben, sich u.a. durch ein Studium auch noch in andere Richtungen zu entwickeln!

Dabei drücken wir die Daumen und bedanken uns für das Gespräch!