Zur News-Übersicht

11.02.2016

„Der Wert eines betrieblichen Gesundheitsmanagements muss noch deutlicher werden!"

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein vieldiskutiertes Thema. Immer mehr Unternehmen setzen sich für die Gesundheitsförderung ihrer Arbeitnehmer ein. Irene Hausmann, Referentin des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. erläutert im Interview, warum BGM so wichtig ist und wie sie selbst den Weg in diese boomende Branche gefunden hat.

IST: Frau Hausmann, Sie sind Referentin des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. Warum ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) so wichtig?

Irene Hausmann: Jeder Unternehmer und jede Führungskraft weiß heute, dass Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter ganz entscheidende Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg sind. Die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer, beispielsweise durch Umstrukturierung, neue Arbeitsmittel, EDV oder ambitionierte Zielvorgaben, haben einen unbestreitbaren Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Die Folgen wie Arbeitsunfälle, Burnout, steigende Fehlzeiten usw. kennt jeder. Die betrieblichen Statistiken der Personalabteilungen sprechen eine deutliche Sprache. Die Auflösung dessen in Form eines betrieblichen Gesundheitsmanagements ist eine wichtige Aufgabe!


IST
: Wie stark ist Ihrer Meinung nach die Nachfrage nach betrieblichen Gesundheitsmanagern im Markt?

Hausmann: Gesundheitsmanagement ist ein „erklärungsbedürftiges Produkt“. Noch sind viele Unternehmen – vor allem im kleinen und mittelständischen Bereich – zögerlich, bzw. sind nicht ausreichend genug über den Nutzen eines BGM informiert, so dass die Nachfrage noch langsam steigt. Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. [BBGM] setzt sich daher auf politischer Ebene für die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der Unternehmen ein, die ein Managementsystem der betrieblichen Gesundheit nachhaltig einführen wollen. Gleichzeitig muss anhand von Praxisstudien der finanzielle Nutzen – neben dem sozialen – für Unternehmen noch deutlicher sichtbar werden.


IST:
Sie haben ja einen sehr bewegten Lebenslauf. Sie haben eine Lehre zur Bankkauffrau absolviert, waren aber auch immer über Ihre Selbstständigkeit als Fitnesstrainerin dem Thema „Gesundheit“ verbunden. Wie haben Sie den Weg ins betriebliche Gesundheitsmanagement gefunden?

Hausmann (lacht): Ja stimmt, sowohl die Banken- als auch die Sportbranche haben meinen Werdegang gleichmäßig gewichtet begleitet. Das langjährige Arbeiten in einer so leistungsorientierten Branche wie dem Bankenwesen zeigte mir einen großen Bedarf an gesundheitsförderlichen Maßnahmen auf. So oft dachte ich mir als Sportwissenschaftlerin und langjährige Fitnesstrainerin: „Da muss man doch etwas tun können.“ Nach viel Recherchearbeit und der Inanspruchnahme einer Beratung zum Thema „Jobmöglichkeiten im Gesundheitsmanagement“ habe ich mich entschlossen, via Fernstudium eine Weiterbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu absolvieren.


IST:
Was ist das Besondere an Ihrem jetzigen Job als Verbandsreferentin?

Hausmann: Mein Job wird nie langweilig. Verbandsreferentin zu sein ist eine Allrounder-Aufgabe: mal inhaltlich, mal assistierend arbeitend, sowohl als Personalreferentin als auch als erste Ansprechpartnerin für die Mitglieder. Außerdem arbeite ich den Ressorts zu und bündele ihre Arbeitsergebnisse und vieles, vieles mehr. Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. [BBGM] ist noch relativ jung (2011  gegründet), daher ist viel Aufbau- und Entwicklungsarbeit zu leisten. Den BBGM wachsen zu sehen – das ist spannend.


IST:
Gibt es weitere beruflichen Ziele, die Sie sich gesteckt haben?

Hausmann: Ich möchte gerne ein kleines Team leiten und meine Kompetenzen in Teilgebieten der betrieblichen Gesundheitsförderung zu erweitern (z.B. als Suchtberaterin, Betriebliches Eingliederungsmanagement oder als Entspannungstrainerin).


IST:
Sie haben beim IST die Weiterbildung „Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ absolviert. Wie sind Sie auf das IST-Studieninstitut aufmerksam geworden und was war der Grund, sich für diese IST-Weiterbildung zu entscheiden?

Hausmann: Ich habe lange recherchiert auf welchem Weg und mit welchem Abschluss ich „Gesundheitsmanagement“ studieren könnte. Da ich mein Sportwissenschaftsstudium bereits komplett abgeschlossen hatte und ich auf selbständiger Basis als Fitnesstrainerin arbeitete, kam für mich nur ein Fernstudium mit einer relativ kurzen Zeitdauer in Frage. Die Präsenzphasen konnte ich problemlos einrichten und die Themenauswahl hat mich überzeugt. So habe ich mich für das IST-Studieninstitut entschieden.


IST:
Wie helfen Ihnen die in der Weiterbildung erworbenen Kenntnisse in Ihrer beruflichen Karriere und Ihrer täglichen Arbeit?

Hausmann: Das breite Basiswissen ermöglicht mir das Verstehen der Zusammenhänge und hilft mir vor allem in der Zuarbeit des Ressorts „Qualifizierung“. Unser betreffendes Ressort hat im Februar 2014 Ausbildungsempfehlungen herausgegeben, um einheitliche Standards für die Ausbildung betrieblicher Akteure im BGM zu schaffen. Hier unterstütze ich viel. Aber auch die erworbenen Fertigkeiten in den Präsentationstechniken bzw. der Moderation helfen immer wieder weiter.


IST:
Würden Sie die IST-Weiterbildungen weiterempfehlen? Wenn ja, wem?

Hausmann: Für alle, die bereits ein Studium abgeschlossen haben und beruflich eingespannt sind, halte ich eine Weiterbildung für eine praktische Methode der Wissenserweiterung. Die IST-Weiterbildung war sehr gut strukturiert und, trotz der größtenteils auf dem Prinzip „Selbststudium“ beruhenden Lerneinheiten, gut zu bewältigen, denn das IST-Team stand bei Fragen immer zur Verfügung.


IST
: Frau Hausmann, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Alle Informationen zur Weiterbildung erhalten Sie im Fachbereich Wellness & Gesundheit.